CSU-Parteizentrale von außen — © Die Parteizentrale der CSU in München
Die Parteizentrale der CSU in München

Zornedinger CSU-Spitze tritt nach rassistischen Äußerungen zurück

Nach rassistischen Äußerungen sind die Vorsitzende der CSU im oberbayerischen Zorneding (Landkreis Ebersberg) sowie ihr Stellvertreter von ihren Ämtern zurückgetreten.

 

Sylvia Boher erklärte am Dienstagmorgen: „Ich mache den Weg für einen Neuanfang frei, um weiteren Schaden für die CSU, der durch die dauerhafte Presseberichterstattung der letzten beiden Wochen entstanden ist, abzuwenden.“ Vize Johann Haindl tritt auch als Gemeinderat zurück.

 

Bohers Stellvertreter Johann Haindl war durch ausländerfeindliche Äußerungen in die Kritik geraten. Als der Pfarrgemeinderat die Wortwahl der CSU-Ortsvorsitzenden und Gemeinderätin missbilligte, bezeichnete Haindl den aus dem Kongo stammenden katholischen Pfarrer als „Neger“. Mit dieser Wortwahl für den Sänger Roberto Blanco hatte vor zwei Monaten Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) einen Proteststurm ausgelöst.

 

Haindl hatte in der Heimatausgabe des „Münchner Merkurs“ über den Priester gesagt: „Der muss aufpassen, dass ihm der Brem (früherer Pfarrer von Zorneding) nicht mit dem nackerten Arsch ins Gesicht springt, unserem Neger.“

 

Der Ebersberger CSU-Kreisvorsitzende Thomas Huber sagte, die sofortigen Rücktritte seien unausweichlich für einen notwendigen Neuanfang an der Zornedinger CSU-Spitze gewesen. „Die CSU steht für Humanität und Solidarität gegenüber denen, die aus Kriegsgebieten flüchten müssen und zu uns kommen und Hilfe benötigen“, sagte Huber.

 

Boher hatte im „Zorneding Report“ geschrieben, Bayern werde von Flüchtlingen überrannt. Es handle sich um eine Invasion. Migranten aus dem afrikanischen Eritrea nannte sie Militärdienstflüchtlinge.

 

rg / dpa

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