Zeckenkarte der Johanniter an einer Wunde mit Zecke — © Jan Dommel/Die Johanniter
Jan Dommel/Die Johanniter

Zecken-Zeit hat bereits begonnen - Tipps zur Saison

Die ersten Zecken tollen bereits durch die bayerische Natur. Auch in München ist man nicht vor den kleinen und gefährlichen Blutsaugern sicher.

 

Ab acht Grad Celsius sehen sich die Tiere bereits in der Lage auf Wirtssuche zu begeben und dafür eignen sich nicht nur Haustiere wie Hunde, sondern auch der Mensch selbst ganz hervorragend. Vor allem in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch und feuchtem Laub halten sie sich auf und werden meist durch Abstreifen von den Pflanzen auf den Körper bzw. die Haut übertragen. Dort suchen sich die kleinen Biester dann eine möglichst dünne Hautstelle – zum Beispiel Achselhöhlen, Kniekehlen, den Hals, hinter den Ohren oder grundsätzlich am Kopf – und bohren sich mit ihren Widerhaken am Mundwerkzeug hinein.

 

Doch den Zecken genügt es nicht nur, das Blut aus dem Menschen zu saugen – das wäre wohl für die meisten verschmerzbar, die Mücken im Sommer tun schließlich auch nichts anderes – sie übertragen auch noch Krankheiten, als „Dankeschön“ sozusagen. Zwei davon können für den Menschen sogar ziemlich schwere Folgen haben…

 

Da wäre die Lyme-Borreliose. 12 bis 24 Stunden nach dem Einstich werden die Erreger in die Wunde übertragen. Durch rechtzeitiges Entdecken und Herausziehen der Zecke kann eine Übertragung also verhindert werden. Geschieht dies nicht, kann sich, auch noch Tage später, an der Einstichstelle ein rötlicher Hof bilden, welcher sich ausbreitet.

 

In dem Falle ist also Vorsicht geboten: Wenn man im hohen Gras, im Wald oder anderen „riskanten“ Gebieten unterwegs war, sollte man anschließend seinen ganzen Körper nach Zecken absuchen. Entdeckt man einen der Blutsauger, kann man diesen mit einer Pinzette oder einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung senkrecht herausziehen. Wichtig ist dabei, die Zecke möglichst nah an der Haut zu greifen, um den Kopf der Zecke mit hinauszuziehen. Andernfalls sollte man einen Arzt aufsuchen und sich Hilfe holen bzw. nachkontrollieren lassen. Die Krankheit kann nämlich zu Nervenlähmungen, Gelenk- oder Herzmuskelentzündungen führen – ein kleines Tier mit großer Gefahr sozusagen.

 

Abgeraten wird davon, die Zecke mit Wasser, Klebstoff, Öl oder sonstigen Hilfsmitteln zu ertränken, ersticken oder anderweitig zu töten – im Überlebenskampf geben die Tiere zusätzlich Flüssigkeit ab, was das Risiko einer Ansteckung mit den darin enthaltenen Erregern erhöht.

 

Vor der sog. FSME-Krankheit hingegen hilft auch kein schnelles Entfernen der Zecke. Die Krankheit, falls vorhanden, überträgt das Tier sofort beim Einstich. Völlig hilflos ist der Mensch jedoch auch hier nicht: Eine Impfung bietet entsprechenden Schutz und wird von den Krankenkassen in Bayern meist übernommen. Die fieberhafte Erkrankung kann im schlimmsten Falle zu Gehirn- und Hirnhaut-Entzündungen führen.

 

Die Johanniter haben aktuell Zeckenkarten zu verschenken. Solange der Vorrat reicht, kann man sich in der Schäftlarnstraße 9 kostenlos eine der Karten zum Entfernen der Blutsauger besorgen.

 

kw/Die Johanniter

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