
Weihnachtsbräuche aus aller Welt
Andere Länder andere Sitten: Diese Redewendung macht sich besonders an Weihnachten bemerkbar. Denn am Fest der Liebe kommen die verschiedenen Traditionen und Weihnachtsbräuche der unterschiedlichen Länder besonders hervor. Wie diese aussehen, haben wir hier einmal für euch gesammelt.
In Russland kommt Väterchen Frost
Erstmal ungewöhnlich mag die Tatsache erscheinen, dass in Russland Weihnachten am 07. Januar gefeiert wird. Das ist nämlich nach dem Julianischen Kalender, an dem sich die russischen Bürger orientieren, unser 25. Dezember. Weihnachtsgeschenke gibt es am erst am 31.12. bei den Russen die von Väterchen Frost (Dyed Maroz) gebracht werden. Allerdings kommt er nicht alleine. Er wird von Schneeflocke (Snegorochka /einem Mädchen) und Neujahr (einem Jungen) begleitet.
In Irland springt man ins kalte Wasser
Überall auf der irischen Insel stürzen sich die abgehärteten Iren am Weihnachtstag von den Klippen mitten in den eiskalten Ozean. Viele der Teilnehmer tun dies für einen guten Zweck, andere aus Gründen, die wohl nur sie selbst verstehen.
In Katalonien „kackt“ der Baumstamm
„Caga Tíó“ oder „Tío de Nadal“ hört sich erstmal sehr schön an und zeugt von spanischem Temperament. Die Übersetzung ist allerdings weniger schön: „kackender Baumstamm“ heißt das Ganze auf Deutsch. Weihnachtliche Stimmung kommt Katalonien sicher auf, sobald die Kinder am 08. Dezember das beliebte Lied „Kack, Tío, Kack!“ singen und auf den netten Baumstamm mit aufgemaltem Gesicht einschlagen, der daraufhin Süßigkeiten und andere Leckereien „auskackt“. Na dann, guten Appettit!
In Finnland geht’s heiß her
Vor dem Festmahl steht in Finnland traditionell ein weihnachtlicher Saunabesuch auf dem Plan. Nachdem man in der Sauna ordentlich geschwitzt hat, kann man sich dann bei einem winterlichen Schneebad abkühlen. Anschließend lassen sich die Finnen dann den traditionellen Weihnachtsbrei aus Reis, Milch, Zimt und Zucker schmecken. In eine Schüssel Weihnachtsbrei wird eine einzelne Mandel eingerührt. Wer diese findet, den soll das Glück begleiten. Zudem werden an Heiligabend auf den Gräbern von Angehörigen Kerzen angezündet. Bei Einbruch der Dunkelheit werden die Friedhöfe zu einem Lichtermeer des Gedenkens.
In Schweden werden Ziegenböcke verbrannt
Auf dem zentralen Platz von Gävle wird seit 1966 jedes Jahr zum Adventsbeginn ein 13 Meter hoher „Julbock“ errichtet. Dabei handelt es sich um eine Ziegenbock-Figur aus Stroh, die ungewollt ein Ritual der anderen Art nach sich gezogen hat: Jedes Jahr gibt es Versuche, den riesigen Ziegenbock niederzubrennen.
In Wales klopfen tote Pferde an die Tür
In der Zeit von Weihnachten bis Ende Januar findet in Wales der äußerst skurrile Brauch „Mari Lwyd“ statt. Dabei ziehen einige Bewohner zusammen mit einer Person, die als totes Pferd verkleidet ist, von Tür zu Tür (manchmal auch von Pub zu Pub), singen Lieder und hoffen darauf, hineingelassen und mit Essen und Trinken versorgt zu werden. Wer dem toten Pferdekopf die Tür öffnet, wird ordentlich unterhalten und Glück soll das Ganze auch noch bringen.
In Japan wird festlich gespeist
Weihnachten ist in Japan an sich keine große Sache. Ein paar weltliche Traditionen wie Lichterketten oder Geschenke wurden zwar teilweise übernommen, ansonsten ist es nicht weiter besonders. Besonders ist allerdings eine in den letzten Jahren entstandene Tradition: Gespeist wird an Weihnachten bei der US-Amerikanischen Fast Food Kette „Kentucky Fried Chicken“. Denn seit die Fastfoodkette 1974 das Land mit einer aufwändigen Weihnachtskampagne erobert hatte, assoziieren die Japaner KFC mit dem Fest der Liebe und futtern zu Weihnachten zehn Mal mehr frittiertes Hühnchen als im gesamten restlichen Jahr.
In Norwegen werden Besen versteckt
Der Brauch des „Besenversteckens“ wurde schon vor Jahrhunderten geboren, als die Menschen noch glaubten, dass Hexen und böse Geister nach Besen suchten, um auf diesen zu reiten. Bis heute verstecken einige Menschen in Norwegen an Weihnachten ihre Besen, um zu verhindern, dass böse Hexen sie aufsuchen und ihre Putzutensilien klauen.
In Venezuela ist man flott unterwegs
In Caracas sind die gläubigen Bewohner schon früh morgens auf dem Weg in die Kirche. So weit so gewöhnlich. Doch die Art und Weise, wie die Menschen sich fortbewegen, ist weniger gewöhnlich. Die Anwohner düsen nämlich auf ihren Rollerblades in die Messe. Die Tradition ist sogar so beliebt, dass die Straßen der Stadt für Autos gesperrt werden, um den Menschen ein sicheres zur-Kirche-rollen zu ermöglichen.
In Polen setzt man auf Gastfreundschaft
Der festliche Tisch wird in Polen mit einem Teller mehr gedeckt, für den Fall, dass unerwarteter Besuch auftaucht. Gedulden muss man sich mit dem Weihnachtsessen zudem, bis der erste Stern am Himmel steht. Ein weiterer Teil der polnischen Weihnachts-Tradition gebührt den Weihnachtsoblaten: Auf jeden Teller wird eine Weihnachtsoblate gelegt, vor dem Essen in mehrere Stücke geteilt und je ein Stück an jedes Familienmitglied gegeben.
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