
Waschbären-Babys erobern Reptilienauffangstation
Weil ihre Mutter überfahren oder erschossen wurde, hat die Auffangstation für Reptilien drei neue Bewohner: Drei Waschbären-Weibchen, die gerade einmal acht Wochen alt sind.
München – Die Auffangstation für Reptilien hat drei neue Bewohner: Am Dienstag sind in ihren Räumen auf dem Riemer Tierheim-Gelände drei winzige Waschbär-Waisen eingezogen. Sie waren im nördlichen Bayern mutterlos durch einen Garten geirrt. Vermutlich wurde die Mutter von einem Auto überfahren oder von einem Jäger erschossen – für Waschbären gibt es in Bayern keine Schonzeit.

Der Finder meldete sich daraufhin anonym beim Bayerischen Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes und bat diesen um Hilfe. Da es sich beim Waschbär jedoch um eine invasive Art handelt, die in Deutschland ursprünglich nicht beheimatet ist, sondern vom Menschen eingeschleppt wurde, dürfen die drei Jungtiere nicht wieder ausgewildert werden.
Inzwischen konnten die drei Bärchen – allesamt Weibchen – in ihr neues Zuhause überführt werden und müssen nun erst einmal die Quarantäne durchlaufen, bevor sie in ihr neues Freigehege entlassen werden dürfen. Ihrem Alter entsprechend verhalten sie sich putzmunter und sehr neugierig und zeigen auch beim Fressen einen gesegneten Appetit.
Allerdings befürchtet man, dass sich die Wonneproppen zu „Ladenhütern“ entwickeln könnten. Genau wie die Waschbär-Dame, die seit Mitte 2014 in der Obhut der Station ist. Denn einerseits dürfen Waschbären als invasive Art nicht ausgewildert werden.

Andererseits ist es schwierig, sie an Zoos oder Wildparks zu vermitteln, weil diese Einrichtungen meist eigene Waschbären haben – und sich die Tiere eifrig vermehren.
Theoretisch könnte auch eine Privatperson das Waschbär-Trio aufnehmen. Das Gesetz schreibt dabei aber pro Pärchen ein Außengehege mit mindestens 30 Quadratmetern Fläche vor.
Bei Interesse kontaktieren Sie bitte die Reptilienauffangstation unter: patenschaften@reptilienauffangstation.de.
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