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Von München bis Berlin - Lichterkette mit 600.000 Menschen geplant

Zwei Bayern und ihr spektakulärer Plan: Margherite Saiko und Horst Fallenbeck wollen über Facebook 600.000 Teilnehmer für eine Lichterkette von München bis Berlin finden und so ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Toleranz und vor allem gegen Terror und rechten Hass setzen.

München – Seit einem guten Jahr geht München gegen die fremdenfeindlichen Parolen von Pegida auf die Straßen, zeigt so das wahre Gesicht der Stadt. Am 19. Dezember ab 19 Uhr soll dieses Zeichen eine Stunde lang in die ganze Republik ausstrahlen.

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Hunderttausende sollen dann mit einer Lichterkette vom Münchner Marienplatz bis zum Brandenburger Tor in Berlin für Frieden, Freiheit und Toleranz und gegen Terror und rechten Hass ein Zeichen setzen. In einem Land, das von den Attentaten in Paris noch geschockt und von der Flüchtlingswelle überrascht ist.

 

Nötig sein werden für die rund 650 Km wohl gut 600.000 Menschen oder zumindest alle 100 Km 10 Personen, die die Strecke betreuen und im Vorfeld, insbesondere gegenüber den Behörden die Strecke abstimmen. Die Idee dazu stammt offenbar von Margherite Saiko aus Au in der Hallertau (bei Freising) und wurde umgesetzt von Horst Fallenbeck (43) aus Bad Waldsee westlich von Memmingen. Siako schwärmte auf Facebook von einer Lichterkette im Advent quer durchs Land, „die ein Zeichen setzt gegen all diese beunruhigenden Entwicklungen rund um uns“, sagte Fallenbeck der tz.

 

München: Stadt der Lichterketten

 

Die Schriftstellerin sagt: „Mir kam die Idee beim Kochen. Ich hatte das Gefühl etwas Großes tun zu müssen.“ Minimum 400 000 Personen will sie zusammenbekomen, wenn alle zusammenhelfen, wird das gelingen, ist sie sicher. Saiko ist eine Frau, die sich seit Monaten in den Grenzregionen den Ärmsten hilft und dafür schon vom Landratsamt abgestraft wurde. Denn auch zu Hause wollte sie Flüchtlingen helfen. Bei der Behörde kamen ihre Spenden nicht sonderlich gut an.

 

Letztlich aber setzte Fallenbeck die Idee auf Facebook als „Lichterkette von München-Marienplatz nach Berlin-Brandenburger Tor“ um. Fast 1000 Zusagen hat Fallenbeck bereits, weitere 2300 bekunden schon einmal „Interesse“. „Wir brauchen in jedem Landkreis ein „Orga-Team“. Ohne das geht es beim besten Willen nicht“, hatte der 43-Jährige auf Facebook erklärt. Gesagt getan: „Mittlerweile haben wir Orga-Teams in München, Ingolstadt, Leipzig und Berlin, auch um Fahrgemeinschaften zu bilden.“

 

Ein ehrgeiziger Plan: Es wäre die längste Lichterkette, die es in Deutschland jemals gab. Bislang liegt alleine München vorne, als 1992 nach ausländerfeindliche Ausschreitungen im wiedervereinigten Deutschland und gegen den Brandanschlag von Mölln protestiert wurde. Die letzte Lichterkette Münchens liegt gar nicht lange zurück: Im Zuge der Pegida-Demonstrationen traten etwa 15 000 Münchner im Februar 2015 für Frieden und Toleranz.

 

mk

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