
Versuchter Mord in Aufzug: Ex-Freund zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt
In einem engen Aufzug hatte er seine Ex-Freundin mit einem Messer töten wollen. Dafür hat das Landgericht München I am Freitag einen Mann wegen versuchten Mordes zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt. Nach drei Jahren und sechs Monaten im Gefängnis muss der Täter wegen seiner Alkoholsucht einen Entzug beginnen, wie die Richter erklärten. Die Anwältin des Angeklagten hatte in ihrem Plädoyer eine Verurteilung wegen versuchten Totschlags gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der 63-Jährige habe das Ende der Beziehung mit seiner langjährigen Freundin nicht wahrhaben wollen, sagte der Vorsitzende Richter. Mit fast 2,9 Promille hatte der Mann nach Überzeugung des Gerichts kurz vor Weihnachten 2018 seiner Ex-Partnerin in deren Mehrfamilienhaus in der Tiefgarage aufgelauert. Die anschließende Fahrt mit dem Lift habe nur 18 Sekunden gedauert. Dabei habe er mit dem Messer auf die Frau eingestochen und sie verletzt. Der Richter sprach von Heimtücke, weil der Täter gewusst habe, dass sich sein Opfer in der engen Fahrstuhlkabine nicht wehren könne.
Zum Prozessauftakt Mitte Juli hatte die Frau erklärt, sie könne nicht glauben, dass er sie verletzten wollte. Vielmehr habe ihr Ex-Freund sie erschrecken wollen. Der Angeklagte hatte sich bei ihr für die Tat entschuldigt.
dpa