
Vereint gegen Terror: Münchner Muslime laden zu Kundgebung ein
München – Die Muslime in München haben für Freitag zu einer Solidaritätskundgebung für die Opfer des Terroranschlags in Paris aufgerufen.
Unter dem Motto „Steh auf gegen Hass und Gewalt“ habe das Münchner Forum für Islam (MFI) für 16.30 Uhr eine Demonstration angemeldet, sagte der MFI-Vorsitzende und Imam der Gemeinde in Penzberg, Benjamin Idriz, am Montag. Auch Künstler, Politiker und andere Kirchen seien eingeladen worden, um Reden und Musik zu hören und um gemeinsam zu beten. „Wir müssen jetzt alle zusammenstehen, Muslime wie Nicht-Muslime“, erklärte Idriz auch auf der MFI-Facebook-Seite. Treffpunkt ist der Geschwister-Scholl-Platz mit anschließendem Schweigemarsch in die Altstadt
Mit dieser Veranstaltung wollen sich die Muslime in München deutlich von den islamistischen Attentätern abgrenzen, die am Freitagabend in Paris ein Blutbad angerichtet haben. Was im Namen des Islam gemacht werde, habe nichts mit dem Islam zu tun. „Die Terroristen und Extremisten dürfen unsere Religion nicht bestimmen“, erklärte Idriz.
Ähnliches plant der Imam in seiner muslimischen Gemeinde in Penzberg. Syrische Flüchtlinge wollen in den kommenden Tagen ebenfalls mit einer Kundgebung ein Zeichen setzen gegen den Terror in Paris. Viele fühlten sich aufgrund der aktuellen Ereignisse unwohl und spürten eine gewisse Spannung. „Sie sind geflohen vor dem Terror, sie wollen sich hier eine Zukunft aufbauen“, sagte Idriz. Die Angst dürfe das Leben nicht bestimmen. „Ganz im Gegenteil: Wir müssen vielleicht noch mehr Mut haben, gegen jegliche Art von Hass und Gewalt aufzutreten.“
Münchner OB Reiter verurteilt Terroranschläge als „barbarischen Akt“
Im Rahmen der bundesweiten Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer in Paris hat der Münchner Oberbürgermeister die Terroranschläge als „barbarischen Akt“ verurteilt, „den es in der Form kaum zuvor gegeben hat“. Mehr dazu hier.
Unter den fast 130 Opfern der Pariser Terroranschläge ist auch ein Mann aus Bayern: Der 28-Jährige lebte schon länger in der französischen Hauptstadt. Angehörige sind auf dem Weg nach Frankreich. Mehr dazu hier.
(dpa/lby)