Unterhaching: Aus und vorbei für Volleyball

Aus und vorbei! In Unterhaching wird es vorerst kein erstklassiges Volleyball mehr geben. Nach monatelanger vergeblicher Sponsorensuche teilte der Verein am Dienstag das Aus mit. Die Lizenz für die Volleyball-Bundesliga der Männer wird zurückgegeben.

14 Jahre, 4 Titel

Damit endet nach 14 Jahren eine äußerst erfolgreiche Volleyball-Ära im Münchner Vorort. Drei Mal wurde Generali Haching Vize-Meister, vier Mal Pokalsieger. Nachdem sich der Versicherungskonzern Generali als Hauptsponsor zurückgezogen hatte, versuchten die Verantwortlichen händeringend einen anderen finanzstarken Partner zu finden. Zur Unterstützung des Vorhabens hatte die Deutsche Volleyball-Liga (DVL) trotz fehlender finanzieller Mittel den Hachingern einen Bundesliga-Platz zugesprochen. Ohne adäquaten Geldgeber erschien es den Hachingern aber nicht möglich, in der neuen Saison wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb entschlossen sich die Verantwortlichen, das Team rund um Trainer Mihai Paduretu nach 14 durchaus erfolgreichen Jahren, aus der ersten Liga zurückzuziehen. „Wir haben bis jetzt um jede Chance gekämpft und an einer Lösung gearbeitet. Leider erfolglos“, so Trainer Mihai Paduretu. Auch bei der DVL ist man traurig über diese Entwicklung.  „Wir alle erinnern uns gerne an die großen Spiele, die Haching in der Liga, im DVV-Pokal und auch international gezeigt hat“, so DVL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung. Am Verband gab es aber auch Kritik von Seiten den Hachinger. „Als Verein stehst du sehr, sehr einsam da. Weder die Liga, noch der Verband waren eine große Unterstützung bei unserer Suche», klagte Manager Josef Köck.

Somit ist in der neuen Saison nur der Aufsteiger aus Herrsching am Ammersee einziges bayerisches Team in der ersten Volleyball-Bundesliga.

mh

 

Offizielle Pressemitteilung:

 

Dies ist ein schmerzvolles, trauriges Ende der 17 jährigen Aufbauarbeit zu einem Top-Klub in Deutschland und Europa: der TSV Unterhaching zieht seine Lizenz für die Volleyball-Bundesliga der Männer zurück.

 

Die finanzielle Basis, um Spitzen-Volleyball in Unterhaching weiterhin zu spielen, konnte trotz der intensiven Verhandlungen und neuen Angebote nicht geschaffen werden, so der Club in einer Pressemitteilung. Bis zuletzt hätten die Verantwortlichen mit möglichen Sponsoren an Lösungen gearbeitet und sogar erneut eine Fristverlängerung beim Liga-Verband erwirkt.

 

In den letzten 5 Jahren war Unterhaching 4 x Pokalsieger, 3 x Vizemeister, 3 x Champions League Teilnehmer und stellte 15 Spieler in der Nationalmannschaft.

 

Der Rückzug aus der Bundesliga und damit auch aus den europäischen Wettbewerben ist traurig, aber nach Prüfung aller Möglichkeiten konsequent.

 

Der TSV Unterhaching hat stets unterstrichen, dass eine finanzielle Basis für die Fortsetzung des bisherigen Spielniveaus gegeben sein muss, um erfolgreich arbeiten zu können. In der Kalkulation dieses Budgets sind die Verantwortlichen so viele Kompromisse eingegangen wie nötig und möglich. Sogar Kooperationen mit anderen Vereinen sind als Lösungsweg verfolgt worden.

 

Auch die Zweite Liga als sportliche Heimstätte wurde als Option geprüft. Schon früh ergab sich aus den jeweiligen Businessplänen und den Gesprächen mit potenziellen Partnern: entweder der Verein schafft es, das Leistungs- und Budget-Niveau in der Bundesliga zu halten oder der Fortbestand in einer der beiden höchsten Klassen ist kurz- und mittelfristig akut gefährdet. Soweit wollten es die Unterhachinger nicht kommen lassen.

 

TSV-Geschäftsführer und bisheriger Trainer Mihai Paduretu: „Ich bin sehr, sehr traurig, mir tun auch unsere Fans und vielen Unterstützer leid, die in diesen 17 Jahren zum Erfolg beigetragen haben. Wir haben bis jetzt um jede Chance gekämpft und an einer Lösung gearbeitet. Leider erfolglos. Wir müssen jetzt zwar auf Volleyball auf dem bisherigen Top-Niveau verzichten, aber dieser Sport hat in Unterhaching weiterhin eine Perspektive.“

 

Manager Josef Köck: „Wir sind enttäuscht, dass es uns nicht gelungen ist, Volleyball auf dem Spitzenniveau in Haching zu erhalten. Niemand kann erahnen, wie viele Gespräche und Lösungsansätze wir zur Rettung verfolgt haben. Nur wenige wissen, wie schwer es ist, Spitzen-Volleyball mit potenten Sponsoren zu realisieren. Die stehen nicht an, nicht mal in Haching, München und Bayern, einem Wirtschaftsraum der eigentlich über eine enorme Kraft verfügt. Als Verein stehst Du sehr, sehr einsam da.

 

Weder die Liga, noch der Verband waren eine große Unterstützung bei unserer Suche.“ Nach dem Wegfall des Sponsors Generali absolvierte der TSV Unterhaching einen fast dreijährigen Verhandlungsmarathon, um neue Partner zu finden.

 

Volleyball wird es in Unterhaching weiter geben. Der Verein startet in die neue Saison mit Mannschaften in der Bayernliga. Die Volleyball-Akademie wird sich weiter aktiv um den Nachwuchs kümmern.

 

Pressemitteilung:

Jörg Krause (Presseteam Generali Haching)

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