Tierquälerei: 63 Meerschweinchen in Badewanne gehalten
Erneut beschäftigen Fälle von „Animal Hoarding“ die Pfleger im Münchner Tierheim: 14 Katzen, 86 Meerschweinchen und 176 Zebrafinken mussten in den letzten Wochen aufgenommen und tierärztlich versorgt werden.
Bei einer Kontrolle im Kreis Markt Schwaben wurden 14 verwahrloste Katzen, welche in einem Außengehege eingesperrt waren, entdeckt. Da die Besitzer nicht regelmäßig vor Ort waren, waren die Tiere sich selbst überlassen. Diese vermehrten sich so offenbar unkontrolliert und vegetierten in ihrem eigenen Dreck vor sich hin. Nach der Befreiung konnte bei fast allen Katzen Wurmbefall, Unterernährung und Schnupfen festgestellt werden. Die Tiere werden nun in der Quarantänestation des Tierheims wieder gesundgepflegt.
Bei einem weiteren Fall rief eine überforderte Halterin selbst das Tierheim zur Hilfe. Die Seniorin hielt mittlerweile 176 Zebrafinken in ihrer Wohnung, da sie immer wieder neue Vögel bei sich aufnahm. Diese waren zwar gut untergebracht, doch es wurden nun einfach zu viele. Die Vögel befinden sich nun im Tierheim und warten auf ihre neuen Besitzer. Da sie in einem guten Zustand sind, können sie sofort abgegeben werden.
Und auch diese Tiere sind auf der Suche nach einem neuen Zuhause: Über 60 Meerschweinchen waren unter qualvollen Bedingungen in einer Badewanne gehalten worden, als die Tierpfleger zur Rettung kamen. Das „Einstreu“ der Tiere bestand aus deren Kot, Futter bekamen sie nur hin und wieder und zwischen ihnen lagen schon mehrere tote Meerschweinchen. Bewegungsfreiheit oder die Möglichkeit, Gruppen zu bilden, bestand für die Tiere nicht und so waren Kämpfe zwischen gleichgeschlechtlichen Tieren die Regel.
Etliche der Meerschweinchen waren trächtig, doch aufgrund der Aufregung erlitten viele unter ihnen beim Transport ins Tierheim Fehlgeburten. Insgesamt wurden 23 Meerschweinchen tot geboren oder mussten wegen unheilbaren Erkrankungen eingeschläfert werden.
Die 63 überlebenden, mittlerweile gesunden und gepflegten, Meerschweinchen befinden sich derzeit im Tierheim und sind auf der Suche nach neuen Besitzern. Die Tiere werden auch gerne zu zweit oder in Gruppen an geeignete Halter, die ihnen gute Lebensumstände bieten können, vermittelt. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Kleintierhaus unter der Telefonnummer 089 921000-53.
Sie wurde zwar nicht aus einem Messie-Haushalt sondern vor der Schlachtung gerettet, doch auch die Höckergans ist auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Seit April 2015 lebt sie nun schon im Münchner Tierheim, wo ihr jedoch Artgenossen, vor allem eine Partnerin oder eine Gruppe mit gleich vielen männlichen und weiblichen Tieren, fehlen. Notfalls könnte sie auch mit Hausgänsen vergesellschaftet werden. Zur Haltung dieser temperamentvollen Gänseart ist eine größere Weidefläche und ein möglichst großes Schwimmgewässer, wie ein Bach oder ein Teich, erforderlich. Den Höckergänsen wird übrigens nachgesagt, dass sie Einbrecher besser verscheuchen als Hunde. Interessenten können sich unter der Telefonnummer 089 921 000-21 oder direkt bei den Wildtierpflegern unter der Mobilfunknummer 0174 7729600 melden.