Klinikum Schwabing in München

Stadtrat entscheidet über Sanierung von Münchner Kliniken

Neuer Rettungsversuch für die angeschlagenen Münchner Kliniken: Der Stadtrat will am Mittwoch (29. Juli) über ein Sanierungsumsetzungskonzept entscheiden, um die Pleite abzuwenden. Das Konzept hatte die Geschäftsführung zusammen mit einer Unternehmensberatung erstellt.

 

Die geplanten Kosten der Sanierung sind inzwischen auf gut eine Milliarde Euro gestiegen. Davon soll die Landeshauptstadt rund 400 Millionen Euro finanzieren. Der Rest soll im Wesentlichen durch Fördermitteln des Landes in Höhe von knapp 470 Millionen Euro abgedeckt werden, ein kleinen Teil sollen die Kliniken selbst erwirtschaften.

 

Vor allem soll das Geld für Sanierung und Neubaumaßnahmen ausgeben werden. Allein hierfür sind rund 770 Millionen Euro veranschlagt. Viele Klinikteile gelten als veraltet. Unter anderem gibt es oft lange Wege in weitläufigen Fluren.

 

Von den fünf städtischen Kliniken soll der Standort Thalkirchen mit der Dermatologie geschlossen und nach Schwabing verlagert werden. Außerdem sollen medizinische Fachabteilungen gebündelt und an einzelnen Standorten konzentriert werden. Hier sollen Kapazitäten und Know-how zusammengefasst werden.

 

Dabei ist ein Abbau von Personal und Betten geplant. Rund 1600 Stellen sollen binnen sieben Jahren abgebaut werden, das ist etwa jede vierte Stelle. Von rund 3250 Betten sollen nur gut 2500 blieben. Nach Einschätzung von Experten hat die Uni-Stadt München ein Überangebot an Krankenhausbetten. Der defizitärer Blutspendedienst soll verkauft werden. Bis 2022 sollen die Kliniken in den schwarzen Zahlen sein.

 

dpa

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