Staat fördert junge Familien auf dem Weg zum Eigenheim

Der Immobilienmarkt boomt, die Preise steigen immer weiter in die Höhe. Damit sich in Zukunft nicht nur reiche Leute den Traum vom Eigenheim erfüllen können, sollten sich vor allem junge Familien über die Fördermittel informieren, die der Freistaat anbietet, um Haushalten mit Durchschnittseinkommen den Weg in die eigenen vier Wände zu ebnen.

 

Wer in München oder einer anderen bayerischen Großstadt Wohneigentum erwerben möchte, muss tief in die Tasche greifen, denn die Immobilienpreise steigen weiter rasant an. Grund sind die vielen Kaufinteressenten, die ihr Vermögen wegen der niedrigen Zinsen lieber in Wohneigentum anlegen und so für das Alter vorsorgen wollen. Viele wollen auch von den immer teurer werdenden Mieten, die in München seit 2011 um 30 % gestiegen sind, unabhängig sein. Doch noch schneller als die Mieten wachsen aus diesem Grunde die Immobilienpreise, denn am Markt sehen sich immer mehr Kaufinteressenten immer weniger bezahlbaren Immobilien gegenüber. Doch der Hauskauf sollte nicht zu einem Privileg für Menschen mit großer Brieftasche werden.

 

Staatliche Wohnungsbauförderung für junge Familien

 

Damit sich auch Personen mit einem niedrigen Einkommen den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen können, bietet der Staat Bayern mit dem Bayerischen Wohnungsbauprogramm Hilfe beim Hausbau oder Hauskauf speziell für junge Familien an. Hierfür stehen für das Jahr 2016 knapp 380 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderung muss vor dem Hauskauf oder Baubeginn beantragt werden, entschieden wird von Fall zu Fall. Konkret sieht die Förderung ein zinsverbilligtes Darlehen vor, das bei Hausbau und Ersterwerb einer Immobilie bis zu 30 % der Gesamtkosten, und beim Erwerb und Renovierung einer schon existierenden Immobilie bis zu 40 % der Gesamtkosten deckt.

 

Das Darlehen läuft 15 Jahre mit einem festen, sehr niedrigen Zinssatz. Danach wird der Zinssatz dem Markt angepasst, mit einer Obergrenze von 7 %. Für Familien mit Kindern gibt es außerdem einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 2500 Euro pro Kind. Gefördert werden Familien und Singles, die unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegen. Es lohnt sich also, sich zu den verschiedenen staatlichen Fördermitteln zu informieren, da sie neben dem Eigenkapital, Darlehen und der sogenannten Muskelhypothek ein wesentlicher Pfeiler der Baufinanzierung sein können und die finanzielle Belastung und somit das Risiko beim Hauskauf oder Hausbau vermindern.

 

Eigenleistungen beim Hausbau nicht überschätzen

 

Wer handwerklich geschickt ist, kann beim Hausbau auch einige Aufgaben selbst übernehmen, und so Geld sparen. Die als Muskelhypothek bezeichneten selbst erbrachten Leistungen wirken sich bei der Kreditvergabe positiv aus, da so der benötigte Kreditbetrag gemindert werden kann. Allerdings sollten Laien das Einsparpotential nicht überbewerten. Experten meinen, dass sich durch selbst erbrachte Leistungen höchstens 5-10 % der Gesamtkosten einsparen lassen. Man sollte dann auch berücksichtigen, dass viel Zeit in die Arbeiten investiert werden muss, da weder die Routine von Profis vorhanden ist, und auch nur Zeit nach Feierabend, im Urlaub und an Wochenenden in das neue Heim gesteckt werden kann. Im Allgemeinen ist es besser, die Eigenleistungen im Innenausbau zu planen, als im Rohbau.

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