Badegäste in Bayern werden unvorsichtig: Neun Tote an einem Wochenende
Die Temperaturen im Sommer 2013 in Bayern sind rekordverdächtig. Aber es gibt auch einen anderen, traurigen Rekord im Freistaat: Noch nie sind an einem Wochenende so viele Badegäste in bayerischen Gewässern ums Leben gekommen: Insgesamt neun Menschen sind vergangenes Wochenende gestorben.
Die lang anhaltende Hitze ist der Grund, warum sich so viele Badegäste derzeit an und in bayerischen Gewässern aufhalten. Dazu kommt noch, dass Bayern ein Urlaubsland ist. Schon 2012 ertranken in keinem anderen Bundesland mehr Menschen – 75 Badetote gab es hier; deutschlandweit waren es 383. Die Gründe für die tödlichen Badeunfälle: Leichtsinn, Übermut, Selbstüberschätzung, Unkenntnis der Gefahren und auch mangelnde Schwimmfähigkeiten. Die DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) hat hier alle Hände voll zu tun.
«Gerade an Badestellen, die nicht überwacht werden, kommt es besonders häufig zu Unfällen», sagt DLRG-Pressesprecher Sebastian Löw. Außerdem wird es auch dann gefährlich, wenn Alkohol ins Spiel kommt: Viele junge Menschen treffen sich Abends zum Feiern und bringen sich unter Alkoholeinfluss in große Gefahr. Erst kürzlich sind so auch zwei junge Männer in München ums Leben gekommen (wir berichteten).
Unterschätzt wird an Seen oft auch die Wassertemperatur. An der Oberfläche ist Wasser noch warm, in tieferen Schichten aber kalt. Die Folge: Krämpfe, die auch zu tödlichen Unfällen führen könnten. Weitere mögliche Todesursache: Immer wieder wagen Leichtsinnige Kopfsprünge in zu seichtes Wasser – trotz Warnschildern.
Gefährlich ist auch das Baden in fließenden Gewässern, sei es nun die Donau oder die Isar. Gegen starke Strömung anzuschwimmen, sei laut DLRG-Sprecher Sebastian Löw praktisch unmöglich. Hinzu kommen Strudel: «Wenn man da hineingerät, ist ganz schnell die Kraft weg und dann geht man unter.»
Wenn also am kommenden Wochenende die Temperaturen wieder über die 30 Grad steigen, mahnt die DLRG zur Vorsicht – und ist zur Sicherheit der Badegäste mit rund 50.000 ehrenamtlichen Helfern in ganz Deutschland im Einsatz.
mt / dpa
Foto: DLRG Bayern