München: Pause der Demos gegen Pegida-Ableger "Bagida"
Zahlreiche Menschen demonstrierten in den vergangenen Wochen in München gegen Bagida. Jetzt gibt es anscheinend eine Demo-Pause – zumindest vorerst.
München – Die Gegner der Organisation Bagida legen in München wohl eine Demonstrations-Pause ein. Für den kommenden Montag sind nach Angaben des Kreisverwaltungsreferates (KVR) bislang keine Demonstrationen gegen den Aufmarsch des Pegida-Ablegers angemeldet.
Bilder der Demo am Montag, den 19. Januar 2015:
„Es ist nicht jeden Montag ehrenamtlich zu leisten“, sagte die Vorsitzende des Bündnisses „München ist bunt“, Micky Wenngatz, am Mittwoch. „Das geht einfach an die Grenzen.““München ist bunt“ werde darum – anders als in den vergangenen zwei Wochen – am kommenden Montag keine Gegen-Demonstration anmelden und keine Bühne organisieren.
Wenngatz betonte: „Das heißt aber natürlich nicht, dass die Proteste eingestellt werden – so darf man das keinesfalls verstehen.“ Schließlich könne jeder Einzelne seinen Unmut über Pediga zum Ausdruck bringen. Bagida und die ebenfalls islamfeindliche Mügida wollen nach Angaben des Kreisverwaltungsreferates (KVR) dagegen am Montag erneut demonstrieren.
Nächste Protestveranstaltung am 2. Februar geplant
Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sprach sich für eine Demo-Pause aus – auch, um den Unterstützern von Bagida nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Münchner hätten „ausreichend und deutlich“ gezeigt, dass die meisten von ihnen eine tolerante und weltoffene Stadt wollten, sagte der SPD -Politiker. „Das muss man nicht im Tages- oder Wochenrhythmus zeigen.“
Erst für den 2. Februar ist nach KVR-Angaben eine weitere Protestveranstaltung angemeldet – wenn auch nicht von „München ist bunt“. Es soll eine Menschenkette, „eine Friedenskette der Religionen“, durch die Innenstadt geben.
Am Montag hatten sich in München noch 12 500 Demonstranten versammelt, um gegen den Pegida -Ableger zu demonstrieren. Eine Woche zuvor waren es sogar knapp 20 000 gewesen. München tv berichtete in einer Sondersendung und übertrug die Reden im Original.
Bilder der Demo am 12 Januar 2015
Rechtsextreme unter Bagida-Demonstranten
Auch in Bayern ist die Pegida-Bewegung nach Beobachtung der Sicherheitsbehörden ein Anlaufpunkt für Neonazis. Nach Angaben des Innenministeriums waren am Montag unter den rund 1100 Bagida-Demonstranten in München etwa 150 Rechtsextremisten, in Würzburg wurden 10 bis 15 Rechte gezählt. Es sei durchgängig feststellbar, dass sich „Personen aus dem rechten Spektrum“ bei den Pegida-Veranstaltungen einfänden, sagte ein Sprecher des Ministeriums in München.
Linksextreme unter den Gegendemonstranten
Während der Demos blieb es laut Polizei überwiegend friedlich, bis auf ein paar Versuche von Linksextremen die Absperrungen der Polizei zu durchbrechen. Am Hauptbahnhof kam es im Anschluss allerdings zu einem Zwischenfall. Zwei Personen wurden festgenommen, weil sie versucht hatten Bagida-Teilnehmer anzugreifen. Andere, teils vermummte Personen, wollten das wohl verhindern und warfen verschiedene Gegenständen, wie z.B., eine Mülltonne und eine Holzpalette nach den Beamten. Einer wurde am Kopf getroffen und verlor kurzzeitig das Bewusstsein.
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