1860 München: Alter Präsident ist neuer Präsident
Gerhard Mayrhofer ist erneut zum Präsidenten des TSV 1860 München gewählt worden. Wegen eines juristischen Streits hatte er sich eineinhalb Jahre nach einer ersten Abstimmung erneut wählen lassen müssen. Doch sein Gegner im Verein will nicht lockerlassen.
Weniger Ja’s für Gerhard
Gerhard Mayrhofer ist nach einem monatelangen Rechtsstreit erneut zum Präsidenten des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München gewählt worden. Der 52 Jahre alte Mayrhofer erhielt wie auch die anderen Mitglieder des Präsidiums bei einer Delegiertenversammlung am Dienstag in Taufkirchen bei München die nötige Mehrheit. Von 170 Delegierten votierten 111 für Mayrhofer, 18 stimmten gegen ihn und 41 enthielten sich. „Wir wollen das letzte Jahr möglichst schnell vergessen, nach vorne schauen und unseren geliebten Verein in eine Zukunft führen, in der wir wieder handlungsfähig sind“, sagte der Club-Boss, der 65 Prozent Ja-Stimmen ein „deutliches Votum“ nannte.
Allerdings hatte Mayrhofer bei seiner ersten Wahl im Juli 2013 mehr als 95 Prozent der Stimmen bekommen. Just jene Abstimmung aber hatte zu der gerichtlichen Auseinandersetzung und letztlich auch dieser außerordentlichen Delegiertenversammlung geführt. Vereinsmitglied Helmut Kirmaier hatte nämlich wegen Formfehler die Beschlüsse und Vorstandswahlen von 2013 angefochten und vom Landgericht München I Recht bekommen. Nach einem weiteren Urteil des Registergerichts hatten die Funktionäre um Mayrhofer im Amt bleiben dürfen und zur eigenen Legitimation eine neue Delegiertenversammlung einberufen.
Mayrhofer war der einzige Kandidat für das oberste Amt beim derzeit sportlich kriselnden Münchner Club. Er hatte das ganze Prozedere am Sonntagabend in einem TV-Interview als „Stück aus Absurdistan“ bezeichnet. Vorbei dürfte der juristische Zwist um das TSV-Präsidium aber immer noch nicht sein – Kirmaier kündigte nämlich bereits vor der Versammlung an, gegen alle Beschlüsse erneut vorgehen zu wollen.