Kaaalt! Tipps gegen die Herbstgrippe
Auf manche Themen ist einfach Verlass. Und um diese Jahreszeit ist so eins:
Wie kann ich mich vor der leidigen Grippe im Oktober oder November schützen. Hier ein kleines Vademekum zur Virenabwehr.
Kalt hat nichts mit Erkältung zu tun
Erstmal vorne weg: Der Zusammenhang zwischen einer Infektion und der Temperatur ist ein Mythos.
Beziehungsweise nicht ganz… wir werden in der kalten Jahreszeit nicht häufiger krank, weil es kalt ist, sondern weil wir es uns zu warm machen. In beheizten und schlecht gelüfteten Zimmern, in denen wir uns im Winter aufhalten, können sich die Keime vermehren.
Denn Keime mögen es warm. Zudem trocknet warme und trockene Heizungsluft die Schleimhäute aus. Das bedeutet für Erreger einen Tag der offenen Tür.
Das sind die Schufte: Erkältungsviren
Von rund 200 Viren ist bekannt, dass sie ganz gerne im Körper des Menschen eine Erkältung auslösen. Die meisten davon sind Gattungen des Enterovirus oder ein Virus, das sich Rhinovirus schimpft.
Übertragen werden die kleinen Ganoven meist von Mensch zu Mensch. Im Körper nisten sie sich in Zellen ein, verändern ihre Erbinformationen und vermehren sich darin weiter.
Die meisten Erkältungsviren erzeugen so lästige, aber auszuhaltende Symptome. Mit ganz anderer Brutalität geht da sozusagen ihr „großer Bruder“, der Influenzavirus vor. Eine echte Grippe lässt innerhalb von Stunden das Fieber auf über 39 Grad steigen und führt zu heftigen Symptomen wie Husten und Schnupfen und einem allgemeinen Gefühl von Elend.
Wie man die Erreger draußen hält
Bei der echten Grippe schützt nur eine Impfung wirklich. Da sich das Virus aber jedes Jahr wieder verändert, indem es mutiert und so neue Gattungen seiner Art hervorbringt, müssen Patienten diese Impfung jedes Jahr aufs Neue machen lassen.
In der Regel sind drei Impfgänge innerhalb von einem Monat notwendig, bis der Schutz wirkt.
Gegen die Erkältungsviren gibt es wesentlich mehr Hausmittel und frei erhältliche Arzneien, die gut wirken
- Tee: Viel trinken hilft beim Schutz gegen Erkältungen in jedem Fall. Die Viren haben es mit gut befeuchteten Schleimhäuten schwerer. Ingwer-, Holunder- oder Lindenblütentee regen zusätzlich das Immunsystem an. Vitamin-C-Tees funktionieren allerdings nicht so wie gedacht. Bereits ab 40 Grad nämlich wird das Vitamin zerstört und bringt dem Organismus nichts mehr.
- Vitamin C: In anderer Form, also in Obst wie Orangen und Mandarinen oder aber auch als Tablette, ist Vitamin C der Power-Riegel für die Abwehrkräfte.
- Temperatur: Möglichst nicht zu oft zwischen kalt-nasser und trocken-warmer Umbegung hin und herwechseln. Wer frierend in trockene Heizungsluft tritt, auf den stürzen sich die Viren.
- Lüftung: Deswegen auch mehrmals täglich Stoßlüften. Die Keime, die es sich im warmen Zimmer gemütlich machen wollen, sozusagen einfach rauswerfen.
- Sport: Wer sich selbst in Schwung bringt, der bringt auch das Immunsystem in Schwung. Wenn die Abwehrkräfte beim Sport mit dem Blut durch den ganzen Organismus gepumpt werden, bleibt den Viren kein Versteck mehr.
- Stress: Das Immunsystem reagiert immer mit Körper und Geist zusammen. Wer ständig nur unter Strom steht, und sich keine Pausen und keine Ruhe gönnt, bei dem werden auch die Abwehrkräfte bald schlapp und unkonzentriert.
Und wen es doch erwischt…
…für den gilt: Ruhe geben und auskurieren.
Es gilt vor allem im Job mittlerweile als absolutes No-Go, sich krank in die Arbeit zu schleppen. Ehe man sich versieht, hat der Erkältete das ganze Büro angesteckt.
Arbeitnehmer, die krank zur Arbeit gehen, verursachen jedes Jahr einen volkswirtschaftlichen Schaden von mehreren Millionen Euro, weil sie ihre Kollegen anstecken. Das schätzt die deutsche Ärztevereinigung.
Deswegen: Ab ins Bett und gute Besserung!
adc