Mutmaßlicher Mörder von Bad Reichenhall wird in Norwegen befragt

Bad Reichenhall: Nach der Festnahme des mutmaßlichen Mörders von Bad Reichenhall sind Kripobeamte aus Bayern zu dessen Vernehmung nach Norwegen unterwegs. Sie wollen den Bundeswehrsoldaten dort zur Tat befragen.

Das sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Der 20-Jährige war am Dienstagabend nahe Trondheim festgenommen worden. Gegen den Mann aus dem rheinland-pfälzischen Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) lag ein internationaler Haftbefehl wegen Raubmordes und Mordversuchs vor. Er wird verdächtigt, einen Rentner auf offener Straße getötet zu haben. Wenige Minuten später soll er eine 17-Jährige mit mehreren Messerstichen schwerst verletzt haben. Die Frau war tagelang nicht vernehmungsfähig.

 

Der in Reichenhall stationierte Soldat soll einen 72-Jährigen in der Nacht nach dem Finale der Fußball-WM ermordet und eine junge Frau kurz darauf überfallen haben. Die 17-Jährige wurde dabei schwer verletzt.

 

Wie schnell er nach Bayern kommt hängt von Verdächtigem ab

Der Auslieferungsantrag der deutschen Justiz wurde bereits an die norwegischen Behörden geschickt. Wenn der 20-Jährige einem beschleunigten Verfahren zustimmt, könnte er schon in wenigen Tagen nach Bayern gebracht werden. Derweilen gehen die Ermittlungen weiter. Neben Blutspuren der beiden Opfer an Kleidungsstücken des Soldaten wurde bei einer Durchsuchung auch eine Messerscheide gefunden, in die die Tatwaffe passt. Das Kampfmesser war bereits zuvor in einem Gebüsch sichergestellt worden.

Nach dem 20-Jährigen ist auch mit einer aufwändigen Öffentlichkeitsfahndung gesucht worden. Rasend schnell hatte sich die Nachricht über das Internet und soziale Netzwerke verbreitet. Ein Motiv für die grausame Tat ist unterdessen noch nicht bekannt, noch ist auch der Täter nicht eindeutig dem Verbrechen zugeordnet, auch wenn sich die Ermittler sicher zu sein scheinen.

 

dpa /pm

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