München/Traunstein: Italiener schleust 15 Afrikaner im Kofferraum
Die Bundespolizei hat auf der Inntalautobahn einen mutmaßlichen Schleuser verhaftet. Der Italiener hat 15 Eritreer mit einem Transporter von Italien nach Deutschland gebracht. Sechs von ihnen fanden lediglich im Kofferraum Platz.
Zwischenstop Untersuchungshaft
Der italienische Fahrzeugführer wurde verhaftet und ins Traunsteiner Gefängnis gebracht.
Auf Höhe der Anschlussstelle Oberaudorf zogen Rosenheimer Fahnder einen Kleinbus aus dem Verkehr. Der Wagen mit neun Sitzplätzen war völlig überbesetzt. Sechs Personen fanden lediglich im Kofferraum Platz. Keiner der insgesamt 15 Eritreer, darunter drei Kinder, konnte sich ausweisen. Der Fahrer, ein gebürtiger Ägypter, führte italienische Papiere mit. Er wird beschuldigt, die Afrikaner eingeschleust zu haben und sitzt nun in Untersuchungshaft.
Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei mussten die Geschleusten einem Hintermann in Italien für den Transport in die Bundesrepublik zusammen mehrere tausend Euro zahlen. Der Etappe, die in Mailand startete, ging nach Angaben der Eritreer eine gefährliche Schleusung über das Mittelmeer voraus. 13 der unerlaubt Eingereisten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen der Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München zugeleitet. Eine 15-Jährige, die ohne Verwandte unterwegs war, konnte der Obhut des Jugendamtes anvertraut werden. Ein 21-Jähriger sah davon ab, ein Schutzersuchen zu stellen. Er wird das Land voraussichtlich wieder verlassen müssen.
Auch Mitfahrzentralen zum Schleusen missbraucht
Erst vor Kurzem wies die Bundespolizei darauf hin, dass mittlerweie auch Mitfahrzentralen immer häufiger von Schleusern missbraucht werden. Wer also Personen in seinem Auto befördert und sich im Internet dazu verabredet, sollte besonders aufpassen, wenn er Personen über die Grenze befördert.
Bild und Pressemeldung: Bundespolizei