
Flughafen München: Airport-Krankenhaus soll wachsen
Die eigene Krankenstation des Flughafen München soll noch größer werden und so mehr Geld für den Munich Airport bringen. Dagegen will sich der Landrat des Landkreises Erding jetzt wehren.
Aus neun mach 17. Das macht Geld.
Von bisher neun Betten, die dem Krankenhaus am Flughafen bisher zur Verfügung stehen, sollen künftig 17 werden.
Das ist an sich nichts schlechtes. Nur ist das keine gewöhnliche Krankenstation, sondern – wenn man so will – ein Rent-a-bed-Service, der der FMG eine Menge Geld bringt.
Ärzte aus dem gesamten Großraum München mieten dort nämlich Betten, um ihre Patienten zu operieren. Das Miet-Krankenbett gönnen sich Mediziner vor allem dann, wenn sie selbst in der Praxis keine Kapazitäten haben, um das bei sich vor Ort zu tun.
Die Krankenstation ist aber bei weitem nicht das einzige , was dem Flughafen neben seinem eigentlichen Aufgabenfeld, dem Flug, Geld einbringt: Es gibt unter anderem am Flughafen eine eigene Brauerei und eine Immobilienfirma, sowie eine Menge weiterer Attraktionen.
Die Region sieht sich „kannibalisiert“
Der Erdinger Landrat, Martin Bayerstorfer, echauffiert sich über die „betriebsfremde Nutzung einer Flughafenanlage“. Er fürchtet, am Flughafen entstehe eine Paralell-Wirtschaft, die den Erdinger und Freisinger Kliniken schade.
Jetzt wollen sich die Städte und Landkreise Erding, Freising, und Dachau zusammenschließen, um politisch etwas gegen die flugfähige Wirtschaftsmacht im Erdinger Moos zu unternehmen.
Der Flughafen kontert derweilen mit dem Argument, dass es so etwas wie Konkurrenz zwischen Unternehmen in den Städten und am Flughafen gar nicht gebe.
„Unternehmen, die an den Flughafen ziehen, kommen wegen dem Flughafen hierher, was wollen die denn in Freising oder Erding?“, hieß von einem FMG-Sprecher.
adc / dpa / lra