Deutsches Theater: Ewig jung und Kokosnuss kommen doch auf die Bühne

Nur wenige Monate nach dem Einzug des Deutschen Theaters in sein frisch renoviertes Stammhaus hat eine defekte Sprinkleranlage die Bühne schon wieder fast komplett lahm gelegt. Mindestens vier Wochen lang sollen in dem Haus in der Münchner Innenstadt überhaupt keine Vorführung stattfinden können. Ganz ließ sich das Deutsche Theater den Spaß aber nicht verderben:

Die Inszenierung des Rock’n’Roll-Songdramas „Ewig Jung“ kommt doch auf die Bühne.

Nur eben nicht im großen Saal, sondern im Silbersaal.

Dieser Beitrag ist leider noch nicht verfügbar

Bei der Auslösung der Sprinkleranlage am Mittwochabend wurde im Wesentlichen die Bühnentechnik in Mitleidenschaft gezogen, wie das Deutsche Theater am Freitag mitteilte. Auch sicherheitsrelevante Technik wie die Brandmeldeanlage sei betroffen. Alle Vorstellungen der laufenden Produktion „The Wiz“ sowie die kommenden Produktionen, „Dylan“ und „Alice“ wurden abgesagt. Was das alles kostet, war zunächst noch unklar.

 

Auch der kleine Drache darf auf die Bühne

Wie das Deutsche Theater am Dienstag mitgteilt hat, kann nun auch das Kinderstück „Der kleine Drache Kokosnuss“ dort stattfinden. Es wird jedoch auf einen späteren Zeitpunkt verlegt.
Die neuen Vorstellungstermine sind wie folgt:
Do, 24. Juli 10 Uhr + 14 Uhr
Fr, 25. Juli 10 Uhr + 14 Uhr + 17 Uhr
Sa, 26. Juli 11 Uhr + 14 Uhr + 17 Uhr
So, 27. Juli 11 Uhr + 14 Uhr
Gekaufte Katen behalten Ihre Gültigkeit und können kostenlos unter dt@muenchenticket.de, der Hotline 089/55234-444 oder an der Tageskasse des Deutschen Theaters in der Schwanthalerstraße für einen der neuen Termine umgetauscht werden.

 

Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen

 

Die Sanierung des Deutschen Theaters bleibt damit eine Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen. Das Haus in der Münchner Innenstadt war erst im Januar nach einer langjährigen Sanierungsphase mit einiger Verspätung wieder eröffnet worden. Rund 94 Millionen hat die Renovierung des fast 120 Jahre alten Hauses in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofes gekostet, geplant waren ursprünglich um die 80 Millionen.

 

Die Gründe dafür waren vielfältig: Die alte Bausubstanz machte Probleme, das Nebenhaus – nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges in aller Eile wieder aufgebaut – lehnte sich gefährlich nah an das Theater, in den U-Bahn-Rohren unter dem Haus traten Risse auf, die Brandschutzanforderungen waren komplizierter umzusetzen als gedach, Pilzsporen sorgten für Ärger – ebenso ein vergessener, denkmalgeschützer Brunnen, der bei den Bauarbeiten wieder an die Oberfläche geriet.

 

„Jetzt haben wir es wieder: den Palast des Lächelns, das Haus der leichten Muse – und die Heimstätte des Pfuschs am Bau“, sagte der damalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) noch bei der Wiedereröffnung am 17. Januar. Gut fünf Monate danach muss das Haus jetzt schon wieder für mindestens einen Monat schließen.

 

RG / dpa

expand_less