Ausstellung "Körperwelten" in München
Sie gehören zu den faszinierendsten aber auch umstrittensten Objekten unserer Zeit: Die plastinierten menschlichen Körper in der Ausstellung „Körperwelten“ von Gunther von Hagens. Ab Donnerstag, 10. April können Besucher die Lehrschau besuchen. Ausgestellt werden die Körper in der kleinen Olympiahalle in München.
„Körperwelten“ spaltet die Meinung
Vor elf Jahren gastierte die Lehrschau der toten Wesen zum ersten Mal in München und wurde heftig kritisiert, dass hier die Menschwürde erheblich verletzt wird. Andere hingegen empfanden die Ausstellung als revolutionär und aufklärerisch. Damals hatte das Kreisverwaltungsreferat versucht, die Ausstellung zu verbieten, war aber vor Gericht gescheitert. „Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass diese Art von Umgang mit Leichen ethisch und moralisch nicht vertretbar ist“, sagte Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle vor der erneuten Ausstellung in München. Er akzeptiere aber, dass die Gerichte anders entschieden hätten. Nun sind die Körperwelten wieder in München zu sehen. Die kritischen Töne sind jedoch deutlich leiser geworden. Bis zum 7. Oktober sind die rund 200 speziell präparierten Leichen und Leichenteile ausgestellt.
Plastinationsverfahren für Leichen
Von Hagens hat das sogenannte Plastinationsverfahren für Leichen entwickelt: Flüssigkeit und Fett werden entfernt und gegen Kunststoffe ausgetauscht. Nach eigenen Angaben hatte er bisher weltweit 37 Millionen Besucher in seinen Ausstellungen.
rr/dpa