MVV - stabile Preise, bitte!
Oberbürgermeister Christian Ude, der auch Vorsitzender der Gremien des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) ist, mahnt alle politischen Parteien, bei Wahlkampf-Versprechungen die Preisstabilität des Öffentlichen Personennahverkehrs in München im Auge zu behalten und keine Versprechungen zu machen, die zu sprunghaften Tariferhöhungen führen müssten.
Ude wörtlich:
„Die Münchner Fahrgäste haben noch in plastischer Erinnerung, welcher soziale Strengstoff und welche Attraktivitätsverluste für den Öffentlichen Personennahverkehr zu verzeichnen waren, als Oberbürgermeister Erich Kiesl mit seiner absoluten CSU-Mehrheit zum 1.1.1980 eine 30-prozentige Erhöhung der MVV-Fahrpreise durchsetzte.“ Die Gesellschafter im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund seien sich deshalb seit diesem Schockerlebnis einig, dass Tarife nur in moderatem Ausmaß erhöht werden dürfen, was „nach dem Sündenfall von 1980“ auch geschehen sei.
Für eine stabile Tarifpolitik sei es aber unerlässlich, dass nur wirtschaftliche Investitionsentscheidungen getroffen und keine kostspieligen Netzerweiterungen durchgeführt werden, die den Kostendruck und damit die Fahrpreise unverhältnismäßig erhöhen. Deshalb müsse bei jeder Ergänzung des Netzes sorgfältig abgewogen werden, ob die Vorzüge der verbesserten Erschließung für einzelne Außenbereiche in einem vertretbaren Verhältnis zu den finanziellen Mehrbelastungen aller Münchner Fahrgäste stehen.
Die Stadt München habe es in den vergangenen Jahrzehnten verstanden, das U-Bahn-Netz um 30 Kilometer und die Zahl der U-Bahnhöfe um 28 zu erhöhen, ohne unverträgliche Fahrpreiserhöhungen auszulösen. „Dies muss im Interesse aller Münchner Fahrgäste auch in Zukunft der entscheidende Maßstab sein.“
jn / dpa