Drogendealer will Preisunterschiede nutzen - mehr als drei Jahre Haft
München – Ein Drogenhändler aus Hamburg hat die Preisunterschiede auf dem Kokainmarkt für eine höhere Gewinnspanne nutzen wollen und dafür den Stoff in München verkauft. Das Amtsgericht München verurteilte ihn zu drei Jahren und drei Monaten Haft.
Der 25-Jährige war nach Gerichtsangaben vom Montag extra aus dem Norden angereist, weil er bei einem früheren Besuch in München festgestellt hatte, dass die Preise für Kokain dort deutlich höher sind als im Norden. Er hatte die Drogen demnach für 40 Euro das Gramm in Hamburg gekauft – und wollte sie in München für bis zu 70 Euro pro Gramm verkaufen. Ihm war laut Gericht aufgefallen, dass man in München sogar bis zu 160 Euro nehmen kann.
Der arbeitslose und selbst drogenabhängige ehemalige Kioskbesitzer bunkerte fast 600 Gramm Kokain in einem Schließfach am Münchner Ostbahnhof. Als er hörte, wie hart die Strafen für Drogendelikte in der bayerischen Landeshauptstadt seien, habe er sich zur Rückreise nach Hamburg entschlossen. Er wurde jedoch vorher festgenommen.
„Die Erkenntnis, dass lockende höhere Verkaufspreise etwas mit regional höheren Strafen zu tun haben könnten, kam dem Verurteilten zu spät“, hieß es in einer Gerichtsmitteilung zum Urteil vom 29. Mai 2018. Der Mann soll allerdings nach Teilverbüßung der Haftstrafe die Möglichkeit bekommen, anstelle eines weiteren Strafvollzugs in Therapie zu gehen.
dpa