
Studie: Hälfte der Bayern unzufrieden mit Demokratie
München – Fast die Hälfte der Menschen in Bayern ist mit der Demokratie unzufrieden. Das geht aus einer Studie der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung hervor, die am Dienstag in München vorgestellt wurde.
Die Zahl der Unzufriedenen stieg demnach seit 2001 von 22 auf 48 Prozent. Die Zahl notorischer Nichtwähler stieg zwischen 2010 und 2016 deutlich von 9 auf 18 Prozent. Der Anteil der Wechselwähler nahm innerhalb nur eines Jahres von 31 auf 40 Prozent zu.
Bemerkenswert ist aus Sicht der Hanns-Seidel-Stiftung, dass die Unzufriedenheit sich ausbreitet, obwohl 60 Prozent der Bayern die derzeitige wirtschaftliche Lage in Deutschland überaus positiv beurteilen. Eine solche Diskrepanz habe die Stiftung in ähnlichen Untersuchungen noch nie gemessen.
Sie führt das auf die emotionsgeladene Themen Innere Sicherheit, Terror sowie Flüchtlinge und Zuwanderung zurück. Diese Themen würden mit großem Abstand (88 Prozent und 84 Prozent) als wichtigste bundespolitische Probleme wahrgenommen und belasteten die allgemeine Grundstimmung. Das Fazit der Stiftung: „Die ermittelten Ergebnisse sind eine große Herausforderung für die Demokratie.“
dpa