
Oktoberfest mit Taschenkontrollen und Zäunen - Sicherheitszone Wiesn?
Die Wiesn soll noch sicherer werden, das ist das große Projekt der Stadt München. Nun ist neben mehreren Sicherheitsvorkehrungen auch von einem mobilen Absperrzaun die Rede, mit dem die Theresienwiese in Notfällen und bei Überfüllung abgeriegelt werden kann.
Die Stadt München legt ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit auf dem Oktoberfest, wofür sie auch überlegt, einen stattlichen Betrag, nämlich eine knappe Million Euro mehr als noch im Vorjahr, auszugeben. Auch wenn es keine konkrete Gefährdung gibt, sieht die Stadt Anlass zu den Aufstockungen im Sicherheitsnetz. Dies sind Ereignisse in der nahen Vergangenheit, wie die sexuellen Übergriffe in Köln in der Silvesternacht, die Gefahr von Terroranschlägen, die Sperrung des Hauptbahnhofes und des Pasinger Bahnhofes in München wegen Terrordrohungen, die Zunahme von extremen Wetterverhältnissen und die drohende Überfüllung an den besucherstärksten Tagen der Wiesn.
Einsatzkräfte an der Belastungsgrenze
Im Speziellen an den Samstagen und am 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit und auch letzter Tag des Oktoberfestes), ist die Beanspruchung des Sicherheitspersonal durch den großen Zustrom enorm hoch. Im vergangenen Jahr brachte der große Zustrom die Einsatzkräfte an die Belastungsgrenze. (siehe auch nachfolgenden Link zur Wiesn-Bilanz 2015)
https://www.muenchen.tv/oktoberfest-bilanz-59-millionen-besucher-was-sich-auf-der-wiesn-2016-aendern-soll-156655/
Der Hauptgrund für die Maßnahmen ist also die Angst vor der Überfüllung der Wiesn, sowie die mögliche Terrorgefahr. 1995 standen insgesamt 95.000 Sitzplätze auf der Wiesn zur Verfügung, im vergangenen Jahr waren es bereits 121.600! Der zusätzliche Platz hatte aber eine große Evakuierungsfläche geraubt, weswegen jetzt auch keine zusätzlichen Sitzplätze mehr genehmigt werden sollen.
An den besucherstärksten Tagen waren zeitweilig solche Massen an Besuchern auf dem Oktoberfest, dass im Notfall gar kein Platz zur Räumung der Zelte oder für den Einsatz von Rettungsfahrzeugen gewesen wäre.
Mehr Sicherheitspersonal und Maßnahmen

Um das Sicherheitspaket umzusetzen, werden voraussichtlich, wie bereits berichtet, 100 Sicherheitskräfte mehr eingesetzt. Allein diese Maßnahme könnte 900.000 Euro Mehrkosten bedeuten. Diese Kosten sollen durch die Eintrittsgelder der Oiden Wiesn vom vergangenen Jahr gedeckt werden. In Zukunft könnten dann auch die Standgebühren erhöht werden, um die Mehrkosten zu finanzieren.
Die 950.000 Euro sollen für ein ganzes Paket an Maßnahmen eingesetzt werden, mit denen die Stadt die Wiesn besser schützen will. Auch dem Wiesn-Besucher werden diese nicht verborgen bleiben:
- Am Eingang gibt es Zutritts- und Taschenkontrollen, wie es auch bei anderen Großveranstaltungen in Deutschland üblich ist.
- Möglicherweise dürfen Rucksäcke und große Taschen gar nicht mehr mit auf’s Festgelände genommen werden,
Diese Neuerungen waren bereits bekannt, die Stadt geht aber noch einen Schritt weiter:
- Das Festgelände könnte im Notfall oder bei Überfüllung mit einem zwei Meter hohen, mobilen Zaun abgesperrt werden. Diese „Secu-Fence-Boxen“ sollen innerhalb kürzester Zeit montiert werden können.
Dass die gesamte Theresienwiese mit mobilen Gittern abgesperrt werden kann, bringt aber auch Probleme mit sich. Es ist noch nicht geklärt, wie und ob Gäste, die eine Reservierung haben, trotzdem eingelassen werden. Wo niemand ‚reinkann, da kann auch im Notfall niemand ‚raus, wenn vollständig abgeriegelt ist. Die Umsetzung birgt also ein großes Problem. Und ob die Taschenkontrollen und die Abriegelungen bei großem Andrang wirklich so umsetzbar sind, wie gedacht, wird noch bezweifelt.
Das Oktoberfest auf münchen tv

Während der Wiesn sendet münchen.tv täglich live von der Empore im Hofbräu-Festzelt. Alle Informationen zum Oktoberfest, zur Sendung sowie Lagepläne, aktuelle Nachrichten und mehr finden Sie auch auf muenchen.tv/wiesn
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