Modellbau-Affäre: Haderthauer-Ehemann kündigt umfassende Aussage an
München – Der Ehemann von Ex-Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) hat im Prozess gegen ihn wegen Betrugs und Steuerhinterziehung eine umfassende Aussage angekündigt. Hubert Haderthauer werde «seine Person, sein Handeln, Denken» offenlegen, sagte sein Verteidiger am Donnerstag vor dem Landgericht München II nach Verlesung der Anklageschrift. Das wolle er aber nicht am ersten Prozesstag tun, sondern voraussichtlich am 7. Januar. Zum Betrugsvorwurf sagte der Anwalt: «Dagegen hat er sich immer gewehrt – und wird sich auch hier wehren.»
Zuvor war der Prozess direkt nach Beginn unterbrochen worden. Denn Haderthauers Mitangeklagter, sein ehemaliger Anwalt, soll nach Angaben des Verteidigers wegen einer Erkrankung verhandlungsunfähig sein. Das Landgericht München II stimmte dem Antrag der Verteidigung zu und spaltete das Verfahren gegen den Mitangeklagten ab.
Wichtigster Konstrukteu: ein verurteilter Dreifachmörder
Hintergrund des Prozesses ist die sogenannte Modellbau-Affäre, über die Christine Haderthauer stürzte: Die CSU-Politikerin aus Ingolstadt und ihr Ehemann waren bis 2008 nacheinander Miteigentümer des Unternehmens Sapor Modelltechnik, das teure Modellautos verkaufte, die von Straftätern in der Psychiatrie gebaut wurden. Wichtigster Konstrukteur war ein verurteilter Dreifachmörder.
Die Staatsanwaltschaft wirft Hubert Haderthauer vor, als geschäftsführender Gesellschafter von Sapor Modelltechnik einem früheren Mitgesellschafter einen niedrigeren Unternehmenswert vorgetäuscht und ihn so um gut 84 000 Euro geschädigt zu haben. Außerdem soll er Tausende Euros an Steuern hinterzogen haben.
mk/dpa
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