— © Oktoberfest 2015 - Gondeln am WIesn-Riesenrad
Oktoberfest 2015 - Gondeln am WIesn-Riesenrad

Willkommen auf dem Oktoberfest 2015 - Flüchtlinge und die Wiesn

Nur noch wenige Tage bis zum Oktoberfest 2015, dann treffen tausende Flüchtlinge auf abermals tausende betrunkene Wiesn-Besucher. Die Stadt sorgt vor, mit Bahn und Polizei, und rüstet sich für die Begenung der Kulturen.

 

„Die Weltstadt mit Herz„, das ist nicht Köln, Berlin oder Hamburg – nein, es ist München, und diesem Namen hat die Stadt in den letzten Wochen alle Ehre gemacht. Die Hilfbereitschaft der Münchner hat sich bis hin zur BBC international herumgesprochen. Aber wie sieht es aus, wenn das größte Volksfest der Welt in den Startlöchern steht? Was passiert mit den Flüchtlingen zur Wiesn-Zeit?

 

 

Schon vor dem Anstich von Oberbürgermeister Dieter Reiter, und noch bevor der erste Wiesn-Besucher an seiner ersten Mass genippt hat, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Am 19. September 2015 startet unsere heißgeliebte Wiesn zum 182. Mal. Sie birgt ein Wirrwarr aus Menschenmassen, ein hohes Polizeiaufgebot und massig alkoholisierte Menschen. Soweit nichts neues. Rund sechs Millionen Gäste betreten jährlich das Oktoberfest. Das weltgrößte Volksfest bringt jedes Jahr chaotische Zustände mit sich, doch dieses Jahr stehen die Behörden vor einer besonderen Aufgabe. Die Stadt erwartet neben dem üblichen Touristenansturm einen beachtlichen Schwung an Flüchtlingen. Etwa 100.000 Flüchtlinge kamen allein im Jahr 2015 in München an, eine Zahl, die im Vergleich zu der der Wiesn-Gänger eher dezent erscheint. Und doch ist es eine Abweichung im Ausnahmezustand.

 

© Oktoberfest 2015 - Wiesn-Riesenrad

 

Innenminister Joachim Hermann fordert für die Wiesn-Zeit Verstärkung der Bundespolizei in Bayern. Er sieht in einem Aufeinandertreffen von Flüchtlingen und Betrunkenen eine prekäre Situation, die es weitgehend zu vermeiden gilt. Daher sollen unterschiedliche Gruppierungen getrennt werden, um Eskalationen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Züge mit Flüchtlingen sollen zum Oktoberfest weitgehend an München vorbeigeleitet werden.

 

Oberbürgermeister Dieter Reiter sieht der Situation eher gelassen entgegen. Mit ausreichend Polizeikräften sei der Ansturm zu bewältigen. Wiesn-Besucher verlassen zudem den Hauptbahnhof am Ausgang zur Bayerstraße. Ankommende Flüchtlinge werden zum Nordausgang geleitet.

Polizei und Menschenmenge am HBF, © Ausnahmezustand am Münchner Hauptbahnhof

 

 

„Refugees welcome“-Dirndl

 

Designer Tian van Tastique hat ein Dirndl mit einer deutlichen Message entworfen. Bestickt ist das fesche Stück mit den Worten: „Refugees welcome – We are one world“. Es strahlt in den Nationalfarben von Syrien, Irak und Afghanistan und kostet 590 Euro, wovon zehn Prozent an die Flüchtlingshilfe gehen.

 

Und nach der Wiesn? Where to go with the Refugees?

 

Die Zelte nach dem Oktoberfest zu Notunterkünften für Flüchtlinge umzugestalten, ist nicht geplant. Doch ein ehemaliger Wiesnwirt hat sich seiner erbarmt. Es ist Berni Luff von der Hühner- und Entenbraterei Poschner, der sein Zelt der Stadt zu Verfügung stellt, um darin Flüchtlinge zu beherbergen. Eine Lizenz für das diesjährige Oktoberfest hat er nicht, dafür aber eine sinnvolle Verwendung für sein Wiesnzelt. Fester Boden und starke Wände bieten Platz für rund 600 Flüchtlinge, die dort zumindest für eine Zeit lang, kalte Tage und Nächte überstehen könnten. Nähere Informationen zu seinem Angebot für Flüchtlinge finden Sie hier.

 

„Refugees welcome“ woanders

 

 

Die Wiesn ist ein Touristenmagnet auf rund 400.000 Quadratmetern. Dem Asiaten langt da eventuell schon eine Maß, während der geübte Engländer vielleicht scho‘ vier derpackt, bevor er unterm Bierbankerl da nieder liegt.

Den Flüchtlingsansturm hingegen derpacken die Briten nicht so einfach. Die Flüchtlingspolitik ist im Reich der Queen mit Premierminister David Cameron nicht so liberal wie sie bei uns in Deutschland. Und trotzdem füllte sich kürzlich der Platz rund um das Westminster Abbey mit über 10.000 Demostranten. Sie fordern: „Menschen statt Grenzen“ und „Offenheit für Flüchtlinge“. Ähnlich wie das Riesenrad auf der Wiesn, ragt das „London Eye“ aus den Menschenmassen hervor.

 

© Nicht ganz das Wiesn-Riesenrad: Demonstration für Flüchtlinge am Fuße des London Eye

 

 

Autorin: ScRi

 

Das Oktoberfest auf münchen tv

 

Oktoberfest Moderatoren: Alex Onken und Marion Schieder auf der Wiesn, © Die münchen.tv Wiesn-Moderatoren Marion Schieder und Alex Onken

 

 

Während der Wiesn sendet münchen tv täglich live von der Empore im Hofbräu-Festzelt. Alle Informationen zum Oktoberfest, zur Sendung sowie Lagepläne, aktuelle Nachrichten und mehr finden Sie auch auf muenchen.tv/wiesn

 

 

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