Brotzeit in einem Münchner Biergarten. — © BIER.MACHT.MÜNCHEN: Ausstllung rund ums Bier
BIER.MACHT.MÜNCHEN: Ausstllung rund ums Bier

Kinderfreie Zone Biergarten?

Zu einem kuriosen Verbot kam es zuletzt in Düsseldorf. Dort hat ein Wirt Kindern den Zugang zu einem Bereich seines Biergartens untersagt, was durch ein Verbotsschild noch einmal verdeutlicht wird.

 

Sobald die Sonne lacht, strömen zahlreiche Deutsche in den Biergarten. Darunter natürlich auch viele Münchner, die sich mit ihrer Familie einen schönen Feierabend machen wollen. Doch in Düsseldorf ist das in einem Biergarten mittlerweile nicht mehr so ohne weiteres möglich. Denn im Biergarten „Sonnendeck“ dürfen Kinder jetzt nicht mehr den Sandbereich betreten, was durch ein Verbotsschild „Keine Kinder – Keine Hunde“ noch einmal untermauert wird.

 

Wirt Patrick Weiss, selbst Vater von drei Kindern, ist auch nicht gerade begeistert von der notwendigen Maßnahme in seinem Biergarten. „Das Schild gefällt mir auch nicht. Ich habe selbst drei Kinder. Aber so ging es einfach nicht weiter“, sagt Weiss.

 

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Kinder werfen Sand auf Gäste

 

Die Schuld sieht er bei bestimmten Elterntypen. „Die haben einfach zugesehen, wie ihre Kleinen andere Gäste mit Sand beworfen haben. Wenn die Kinder hier 20 Aschenbecher und Gläser mit Sand füllen, Schlamm auf den Bänken verteilen und die Mütter meinen, das ginge sie nichts an, muss ich eben die Konsequenzen ziehen.“

 

Dass auf diese Maßnahme Kritik folgte, überrascht dennoch wenig. Eine Facebook-Userin schrieb an die Pinnwand des Biergartens: „1. Platz in der Kategorie Kinderfeindlichkeit !!! Schade, wir waren immer gerne dort.“ Doch man muss Wirt Weiss auch in Schutz nehmen, denn das Kinderverbot gilt keineswegs für die gesamte Anlage, sondern lediglich für den Sandbereich, in dem Liegestühle und Sonnenschirme aufgestellt sind, um sich dort erholen zu können.

 

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Kinderfreundlichkeit

 

Kinderfeindlichkeit will Weiss aber nicht auf sich sitzen lassen. „Wir haben hier extra einen neuen Spielplatz gebaut.“ Doch einigen Eltern scheint dies nicht auszureichen. So schreibt eine Facebook-Userin „Wir waren heute mit den Kidz vor Ort. Kinder sind seit dieser Saison unerwünscht und haben keinen Zutritt. Nicht zu fassen! Wir sind schockiert und kommen nicht wieder. Der neue Spielplatz mit Jägerzaun ist auch echt gefährlich. Splitter am Sandkasten und mehrere Kinder haben sich am Zaun wehgetan.“

 

Doch für Weiss gab es auch noch weitere Gründe, die Verbotszone auszusprechen. „Hier haben schon Kinder in der Küche gestanden oder ein anderes Mal eine Palme angezündet. Wenn da was passiert, bin ich doch schuld“, berichtet er. Natürlich steckt auch ein wirtschaftlicher Gedanke hinter der Maßnahme.  „Wenn die Familien da mitgebrachte Speisen und Getränke ausgepackt haben und ich in dem Bereich nur zehn Euro Umsatz am Tag habe, muss ich mir etwas einfallen lassen,“ so Weiss. Seit der Einführung des Verbots scheint die Situation zumindest für Weiss deutlich besser geworden zu sein.

 

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