Seehofer unterzeichnet Vertrag zwischen Bayern und Sinti und Roma
Knapp drei Jahre nach einem einstimmigen Beschluss des bayerischen Landtags hat die Staatsregierung einen Vertrag mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma abgeschlossen.
Ministerpräsident Horst Seehofer unterzeichnete die Vereinbarung: Für den Verband der Deutschen Sinti und Roma unterzeichnete dessen Vorsitzender Erich Schneeberger. Mit dem Vertrag sollten Geschichtsbewusstsein sowie Aufklärung und Förderung der Toleranz gegenüber Minderheiten in den Mittelpunkt gerückt werden.
Darüber hinaus regelt der Vertrag die finanzielle Förderung des Verbandes durch die Staatsregierung neu. Bislang sind die Zuweisungen des Landes an den Verband nur freiwillige Leistungen. Über die Höhe der finanziellen Zuwendungen gab es zunächst keine Angaben.
Der Vertragsabschluss sei für die Sinti und Roma „von zentraler Bedeutung“ und habe wesentlichen Einfluss für die Gleichstellung sowie den Erhalt von Kultur und Tradition. „Mit der Vertragsunterzeichnung setzen wir ein historisches Zeichen“, sagte Seehofer am Dienstag.
Bayern bekenne sich damit zur politisch-historischen Verantwortung gegenüber den Sinti und Roma, die lange zu den vergessenen Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zählten.