— © Schüler demonstrieren gegen Hausmeister-Entlassung am Lise-Meitner-Gymnasium in Unterhaching
Schüler demonstrieren gegen Hausmeister-Entlassung am Lise-Meitner-Gymnasium in Unterhaching

Schüler demonstrieren gegen Hausmeister-Entlassung

Schüler, die gegen die eigene Schulleitung demonstrieren, sieht man nicht alle Tage. In Unterhaching ist genau das heute passiert, weil mit der Entlassung eines beliebten Hausmeisters für die Schüler „das Fass nun endgültig übergelaufen“ sei.

 

Auf einem Gymnasium in Unterhaching kam es zu einer großen Demonstration der Schülerschaft. Mehrere hundert der insgesamt 1400 Schülerinnen und Schüler wollten dort ihrem Unmut Luft machen. Grund für den Aufstand war nach Ansicht der Schüler die Kündigung des allseits beliebten Hausmeisters, der einem Kind erlaubt hatte, einen Mähtraktor unter seiner Aufsicht zu lenken.

 

Herr Garcia, der Hausmeister, kam vor 1 ½ Jahren aus Kuba nach München, er habe sich sofort integriert und hatte die Schule mitgeformt und geprägt, berichten die Schüler. Für sie sei die Entlassung schon der zweite Personal-Wegfall, der schwer zu verkraften sei. Auch der Pädagoge Hubert Goldbrunner sei nach ihrer Ansicht ebenfalls gekündigt worden. Die Direktorin der Schule berichtete allerdings dem Münchner Merkur, dass der Sozialpädagoge mitnichten gekündigt worden sei. Im Gegenteil, sie habe von ihm gehört, dass er aufhören wolle. Er selbst habe die Stelle wechseln wollen und den Hausmeister habe und konnte sie selbst gar nicht entlassen, wie uns auch das Kultusministerium auf Anfrage bestätigte.

 

Was sagt die Schulleitung selbst dazu?

 

Als Schulleiterin sei Direktorin Brigitte Grams-Loibl für die Sicherheit der Schüler zuständig, berichtet sie im Gespräch mit münchen.tv. Sie habe den Vorfall mit dem Rasenmäher an den Zweckverband der Schule weitergegeben und dieser habe die Personalentscheidung, mit dem Wissen über die personelle Vorgeschichte des Hausmeisters, getroffen. Dass die Schüler sich so sehr für den sympathischen Hausmeister einsetzen, findet sie rührend. Sie bewundere das Engagement ihrer Schüler und habe auch mit einigen ein klärendes Gespräch geführt. Sie selbst sei in der Zwickmühle, denn den Vorfall habe sie melden müssen. Hätte sich ein Kind sich selbst oder ein anderes bei der Rasenmäher-Fahrt verletzt, wie hätten dann die Folgen ausgesehen und hätte es auch dann die Demo gegeben?

 

 

Um 7.30 Uhr hatte das ganze begonnen: Auf Schildern und Bannern standen Sprüche wie: „Wenn Herr Garcia geht, gehen wir auch“, „Goldbrunner ist Gold wert“. Die Schüler waren mit mehreren Megafonen, riesigen Lautsprechern, Stinkbomben und ähnlichem „bewaffnet“.

 

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Die Schüler wurden bei 28 Grad Außentemperatur von der Schülermitverwaltung mit Wasser und Eis versorgt. Sie „sangen und schrien“ stundenlang für den verlorenen Lehrer und auch den Hausmeister. Nach Aufforderung des Anführers der Demonstration begab sich keiner der Demonstranten in den Unterricht. Bis 11 Uhr ging das große Spektakel – bis die Schüler nach Hause gingen.

 

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(jh)

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