
Sanierungen am Viktualien- und Elisabethmarkt
München – Der Viktualienmarkt zählt zu Münchens beliebtesten Attraktionen. Dass die Stadt ihn sanieren will, war für viele Händler ein Schock. Jetzt hat die Stadt versprochen: Der Markt soll seinen traditionellen Charme behalten. Doch die Skepsis bleibt.
Beruhigter sind die Reaktionen beim Elisabethmarkt in Schwabing. Die Standlbesitzer werden von 2019 bis 2021 ebenfalls mit einer Sanierung ihres geliebten Elisabethplatzes konfrontiert. Die Standlinhaber freut’s jedoch: Sie hoffen eine Bewahrung des Markt-Charakters bei gleichzeitiger Modernisierung und Zukunftssicherung.
Der Plan einer Erweiterung des Elisabethmarktes scheint ebenfalls nur zum Besten des Marktes zu sein, schließlich bieten sich dadurch neue Gestaltungsmöglichkeiten. Standlinhaber Luigi de Prato ist überzeugt, dass die Sanierungsarbeiten das Kleingewerbe schützen und dem Markt auch in Zukunft viele Besucher bescheren werden.
Am Viktualienmarkt hingegen waren lange Zeit diverse Gerüchte im Umlauf, die unter anderem von Scheich-Aufkäufen des traditionsreichen Ortes sprachen. Dass auch hier die Stadt lediglich längst baufällig gewordene Buden oder sanitäre Mängel beseitigen möchte, ist mittlerweile angekommen. Ein TÜV-Gutachten hatte 2011 gravierende Mängel bei Brand- und Arbeitsschutz in den Buden, ebenso bei der Hygiene in Kellern und Toiletten festgestellt.
Um ihre Lizenzen brauchen sich die Standinhaber wie es aussieht ebenfalls nicht zu sorgen. Zwar seien vereinzelte Abrisse aufgrund der Mängel wahrscheinlich nicht vermeidbar, die Mehrzahl der Stände würde dem Markt jedoch sowohl baulich, als auch Lizenz-technisch in der Zukunft weiterhin erhalten bleiben.
Eine Portion Skepsis bezüglich der Sanierungsarbeiten bleibt bei vielen Inhabern dennoch bestehen. Kein Wunder – schließlich geht es um den Viktualienmarkt, ein Herzstück der Münchner Stadt- und Lebenskultur. Sensibilität bei Veränderungen dieses Tradition-Marktes ist wohl unvermeidbar.
kw/dpa