Rettet die Bienen: Volksbegehren in Bayern
Die Vielfalt der Insektenarten wir immer geringer, vor allem Bienen und Schmetterlinge sind betroffen. Diese Entwicklung will das Volksbegehren Artenvielfalt stoppen. Deshalb kann man dieses ab Donnerstag, den 31. Januar bis Mittwoch, den 13. Februar mit seiner Unterschrift unterstützen – in ganz Bayern.
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Biene mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ (Albert Einstein)
Wir lernten schon im Kindergarten, wie wichtig Insekten sind. So sind zum Beispiel Bienen für die Fortpflanzung der Blumen zuständig und brauchen diese aber auch, um Nahrung zu sammeln. Dass diese kleinen Insekten so enorm wichtig für die Umwelt sind und eben viel mehr leisten, als „nur Honig zu produzieren“, gerät aber immer wieder in Vergessenheit. Immer mehr Wohnbebauung aber auch chemische oder mechanisierte Landwirtschaft durchtrennt oder zerstört die natürlichen Lebensräume oder schränkt diese massiv ein. Das „Volksbegehren Artenvielfalt“ möchte diese Entwicklung stoppen und fordert unter anderem:
- Zusammenhängende Lebensräume (Biotopenverbund) schaffen und erhalten, weil diese durch Straßen, Siedlungen etc. zerteilt werden.
- Nachhaltige Ausbildung: Umdenken in der Ausbildung von jungen Bauern, also Wissen über Folgen und Zusammenhänge von Agrarwirtschaft vermitteln.
(momentan steht Effizienz und Ertrag im Fokus) - Mehr Transparenz: Landtag soll jährliche Statusberichte über den Zustand der Arten und Natur veröffentlichen; Bürger sollen informiert werden
- Öko/Bio-Landwirtschaft: Insgesamt sollen mindestens 20% der Flächen bis 2025 ökologisch bewirtschaftet werden, die staatlichen Flächen zu 100%
- Mehr Blühwiesen: 10% der Naturflächen in Blühwiesen umwandeln
- Weniger Verwendung von Pestiziden
Damit das Volksbegehren als Gesetzentwurf dem Parlament zugeleitet werden kann müssen sich innerhalb der zwei Wochen mindestens 10 Prozent der Stimmberechtigten in Bayern, also ca. 950.000 Personen in die Liste eintragen. Weitere Informationen hier“
Wie kann ich mitmachen?
Alle bayerischen Kommunen legen von Donnerstag, 31. Januar, bis Mittwoch, 13. Februar, Eintragungslisten für das Volksbegehren aus. Wo dies in München sein wird, wird hier bekannt gegeben.
Was, wenn ich verhindert bin?
Stimmberechtigte Münchnerinnen und Münchner, die in diesen zwei Wochen keine Möglichkeit haben, sich in München einzutragen, können sich mit einem Eintragungsschein in einer anderen bayerischen Gemeinde ihrer Wahl eintragen. Eintragungsscheine können ab sofort beantragt werden. Das Formular gibt es im Internet auf www.wahlamt-muenchen.de und kann auch schriftlich beim Kreisverwaltungsreferat Wahlamt, Postfach, 80466 München, per Fax an 233-4 57 72 oder per E-Mail an briefwahl.kvr@muenchen.de bestellt werden. Der Eintragungsschein wird per Post versandt oder die stimmberechtigte Person kann ihn persönlich beim Wahlamt, Ruppertstraße 19, Zimmer 3110, abholen. Für Fragen können Sie eine E-mail an wahlamt.kvr@muenchen.de schreiben oder unter der Wahlhotline 233-96233 anrufen.
Übrigens haben Sie gewusst:
- Die Honigbiene sorgt für die Bestäubung von fast 80% aller Nutz- und Wildpflanzen. Die restlichen 20% der Pflanzen werden von Hummeln, Fliegen, Wildbienenarten, Schmetterlingen und anderen Insekten bestäubt.
- Durch die Bestäubung können wir eine Vielfalt an Nahrungsmitteln genießen.
- Die Honigbiene zählt neben Rind und Schwein zu den wichtigsten Nutztieren.
- Bei Stein- und Kernobst ist durch die Insektenbefruchtung der Fruchtertrag um 40% höher.
- Von 100 Pflanzenarten, werden ca. 71 von Bienen bestäubt.
- Weltweit liegt der wirtschaftliche Betrag, der durch die Biene erwirtschaftet wird, bei 265 Milliarden Euro.
- Der Wert, der durch Bienen-Bestäubung allein für Erdbeeren innerhalb der EU erwirtschaftet wird, liegt jährlich gut bei 1 Milliarde Euro.
- Kulturpflanzen wie Kakao, Vanille und Maracuja sind zu 100% auf die Bestäubung von Bienen angewiesen.