
Rekordtemperaturen - auch in öffentlichen Verkehrsmitteln
Der Sommer beschert uns heuer Rekordtemperaturen. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Fahrgäste massiv von der Hitze betroffen. Denn oft sind die Fahrzeuge nicht oder nicht hinreichend klimatisiert.
Zur Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs gehören gute Ver- und Anbindungen, Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Der Fahrgast will aber nicht nur von A nach B kommen, sondern sich auch einigermaßen wohlfühlen. Im Sommer heißt das: Wenn man aus Tram, Bus oder U-Bahn wieder aussteigt, möchte man nicht das Gefühl haben, in einer Sauna gesessen zu haben.
Öffentlicher Nahverkehr nicht ausreichend klimatisiert
Tatsächlich sind nicht alle Fahrzeuge der MVG klimatisiert. Während beispielsweise die Züge der beiden neuesten Generationen, der Avenio sowie die Variobahn, eine Klimaanlage im Fahrgastraum haben, besitzen der R 3 und der R 2.2 keine Klimaanlage.
Auch die U-Bahn-Züge sind nur teilweise klimatisiert. Da der größte Teil des U-Bahn-Netzes unter der Erde liegt, wo es kühl ist, verzichtet die MVG in den Waggons zumeist auf Klimageräte. Nur die neueren Züge haben Lüftungsanlagen, die bei den derzeit hohen Temperaturen jedoch kaum wirken.
Die Münchner Busse sind hingegen fast alle klimatisiert.

Stadtrats-CSU fordert mehr klimatisierte Fahrzeuge
Manuel Pretzl, der Fraktionsvorsitzende der Stadtrats-CSU im Münchener Rathaus möchte die Situation in den öffentlichen Verkehrsmitteln erträglicher machen. Pretzl sagt: „Ich bin neulich erst mit einer neueren Trambahn gefahren. Gefühlt hatte es da drin 50 Grad.“
Aktuell können die Klimaanlagen in den Münchner Straßenbahnen die Luft nur um drei bis vier Grad abkühlen. Manuel Pretzl hat die Stadt nun aufgefordert, die Klimatisierung der Öffentlichen Verkehrsmittel prüfen zu lassen. Er fordert, dass alte Fahrzeuge entsprechend nachgerüstet werden. Bei allen Zügen, die neu gebaut werden, sollte eine Klimaanlage Standard sein.
Nachrüstung ist problematisch
Hinsichtlich der Nachrüstung gibt es allerdings schon jetzt ein Problem: Laut MVG sind leistungsfähigere Klimaanlagen zu groß und zu schwer, um in Straßenbahnen eingebaut werden zu können. Vor allem alte Waggons nachzurüsten sei schwierig, da diese nicht darauf ausgelegt seien, das zusätzliche Gewicht einer Klimaanlage auf dem Dach zu tragen.
Dennoch weiß auch die MVG selbst das Problem: „Eine Klimatisierung bei ÖPNV-Fahrzeugen ist nur mit gewissen Einschränkungen hinsichtlich des erreichbaren Temperaturniveaus möglich. Wenn es, wie derzeit, draußen um die 30 Grad hat, dann ist es innen auch noch relativ warm, da die Anlage den Raum maximal um einige Grad abkühlen kann. Unstrittig ist aber auch, dass es ohne Klimaanlage bzw. Luftaustausch noch wärmer und ggf. unangenehmer wäre“, so ein Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft.
So wie es aussieht, müssen wir Münchner vorerst aber wohl auf generell kühlere Temperaturen hoffen, um nicht mehr in U-Bahn, Bus und Tram zu schwitzen.
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kp