Amazon in München

Protest gegen Amazon: Aktivisten rufen auf zum "Kauf-Nix-Tag"

Während der Einzelhandel am „Black Friday“ mit Rabatten die Konsumlaune der Verbraucher anregen will, rufen Aktivisten der Organisation „Attac“ zum Boykott auf. Die Konsumkritiker erklären den Samstag zum „Kauf-Nix-Tag“. Der Protest gilt vor allem Amazon.

 

Der Internet-Riese Amazon hat einen zwiespältigen Ruf. Auf der einen Seite mögen die Verbraucher das schnelle und günstige Versandhaus. Andererseits plagt sich manch einer mit einem schlechten Gewissen. Denn wenn in der einst so belebten Einkaufsstraße die kleinen, schnuckeligen Läden schließen, hat das auch damit zu tun, dass Giganten wie Amazon in den letzten Jahren den wirtschaftlichen Druck massiv erhöht haben.

 

Darum haben sich die Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerks „Attac“ einen passenden Ort für ihren Protest ausgesucht: Den Wochenmarkt am Mariahilfplatz. Landwirte aus der Region würden hier ihre Produkte direkt vermarkten und dabei zu fairem und nachhaltigem Konsum anregen, so Pressesprecher Hagen Pfaff. Amazon hingegen lege Monopolbestrebungen und Steuervermeidungspraktiken an den Tag.

 

In der Tat ist der Vorwurf der gezielten Steuervermeidung nicht allzu weit hergeholt. Der Konzern wickelt seine Geschäfte in Europa hauptsächlich über Luxemburg ab. Hier, so berichtet der britische Guardian, habe man im Geschäftsjahr 2016 bei einem Umsatz von rund 20 Milliarden Euro gerade einmal 16,5 Millionen Euro Steuern gezahlt. Erst kürzlich verurteilte die Europäische Kommission Amazon zu einer Steuerrückzahlung von 250 Millionen Euro.

 

Die Aktion startet am Samstag, den 25. November 2017, um 10 Uhr morgens.

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