
Neue Betrugsmasche nutzt Hilfsbereitschaft aus
Sie dachten sie helfen einem Bedürftigen, dabei legten sie den Betrügern nur das Geld in die Hände. Mittels Fahrkartenrückerstattung erschleichen sich Kriminelle neuerdings Geld von gutgläubigen Mitmenschen.
Am Hauptbahnhof München gibt es neuerdings eine komplett neue Betrugsmasche mittels Fahrkartenrückerstattung. Dabei geben die Betrüger vor, sie bräuchten aus persönlichen Gründen einen Fahrschein, hätten aber kein Geld zur Verfügung. Sobald ein empathischer Mitbürger die Fahrkarte gekauft hatte, ließen die Kriminellen sich den Ticketpreis wenige Zeit später von der Deutschen Bahn zurückerstatten.
Am Mittwoch, den 07.06.2017, fiel ein 35-jähriger aus Rumänien stammender Mann auf, der sich an einem Schalter des Reisezentrums am Hauptbahnhof München einen erst kurz zuvor gekauften Fahrschein rückerstatten lassen wollte. Der DB-Mitarbeiter konnte deutlich erkennen, dass das Ticket manipuliert worden war und verständigte daraufhin die Polizei, die den Betrüger noch am Schalter festnahm.
Die Ermittler bemerkten, dass auf dem zur Erstattung vorgelegten Fahrschein der Vermerk „Keine Erstattung!“ beidseitig entfernt worden war. Durch weitere intensive Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass der Rumäne bereits in den Tagen zuvor mehrmals versucht hatte an den Schaltern der DB am Haupt- und am Ostbahnhof Fahrkarten zurückzuerstatten.
Die Bundespolizei hat den Täter nun wegen des Verdachts des Betruges und der Urkundenfälschung angezeigt. Zusätzlich wird der Mann, aufgrund des Antrags der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgestellt.
Es wird explizit davor gewarnt, „bettelnden“ oder „Not vortäuschenden“ Menschen am Bahnhof Fahrscheine zu kaufen. Personen die dennoch helfen möchten, sollten beim Kauf eines Tickets für einen Bedürftigen dringend auf den Vermerk „Keine Erstattung!“ achten. Hilfsbereite, die vor Kurzem Opfer dieses Trickbetrugs geworden sind, darunter insbesondere ein Mann, der am 7. Juni gegen 12:00 Uhr am Hauptbahnhof eine Fahrkarte nach Lugano für 133,60 Euro bezahlt hatte, werden gebeten sich bei der Bundespolizei zu melden.
ak