Pistole — © Symbolfoto
Symbolfoto

Nach tödlichem Kopfschuss durch Polizisten: Ermittlungen kurz vor Abschluss

Nachdem vor rund einem Jahr in Burghausen ein Polizist einen Marihuana-Dealer durch einen Kopfschuss tödlich verletzt hatte, stehen die Ermittlungen gegen den Beamten kurz vor dem Abschluss. Im Gespräch mit münchen.tv gab die Staatsanwaltschaft Traunstein an, dass vermutlich in zwei bis drei Wochen ein Ergebnis bekannt gegeben werden kann. 

 

++Update: Die Ermittlungen wurden eingestellt. Mehr dazu hier.++

 

Es war ein Fall, der deutschlandweit für Aufsehen gesorgt hat. Im Juli 2014 ist ein 33-jähriger Mann ums Leben gekommen, weil ein Polizist ihm in den Kopf geschossen hat. Er war verdächtigt worden, mit Marihuana zu handeln und wurde deshalb per Haftbefehl gesucht. Zwei Zivilfahnder wollten den Mann in einem Hinterhof festnehmen. Dieser wollte jedoch die Flucht ergreifen und davonlaufen.

 

Einer der Polizisten gab einen Warnschuss ab und wollte anschließend den Flüchtenden an den Beinen treffen. Mit seinem Schuss traf er ihn allerdings am Hinterkopf und verletzte ihn so schwer, dass er noch am Einsatzort verstarb.

Heftige Kritik an der Polizei

 

Bereits einen Tag später gab es einen ersten Protestmarsch, der vor der Polizeidienststelle in Burghausen startete. Viele Personen kritisierten dabei das Vorgehen der Polizei. Mehrere Medien hatten berichtet, dass es keinerlei Hinweise darauf gebe, dass die Polizisten jemals in Gefahr gewesen seien, wofür auch der Schuss in den Hinterkopf ein Indiz sein könnte. Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung, hatten Zeugen beklagt, dass die Beamten nicht erinnmal versucht hätten, Erste Hilfe zu leisten. Beide beteiligten Zivilfahnder standen laut einer Polizeimeldung unter Schock. Ob der Schusswaffengebrauch des Polizisten gerechtfertigt war, sei nach wie vor stark zu bezweifeln. Es habe auch Hinweise gegeben, dass sich spielende Kinder in der Nähe aufhielten, die wir allerdings nicht bestätigen können.

 

Die Mutter des Erschossenen hat sich auch rechtlichen Beistand geholt. In einem Prozess will sie als Nebenklägerin auftreten,  “der Polizist habe eine gerechte Strafe verdient”, sagte sie. Der Beamte selbst war nach seinem tödlichen Schuss suspendiert worden und die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen – wegen „fahrlässiger Tötung“. Die Ergebnisse dieser werden innerhalb von zwei bis drei Wochen erwartet.

 

expand_less