
Münchner Konzertsaal-Debatte: Entscheidung im Herbst
Entgegen aller Erwartungen hat sich die bayerische Staatsregierung heute nicht auf einen Standort für den neuen Münchner Konzertsaal festgelegt. Kultusminister Spaenle kündigte nun an, fünf mögliche Standorte bis Herbst überpüfen zu lassen.
Ursprünglich war heute mit einer Verkündung eines endgültigen Standorts für den neuen Konzertsaal spekuliert worden. Insbesondere das Pfanni-Gelände galt zuletzt als großer Favorit. Dementsprechend hatten sich Stadt und Staatsregierung bei ihren Gesprächen auch auf diesen Standort konzentriert. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte bereits verkündet, dass er das Pfanni-Gelände für geeignet halte und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprach von einer „charmanten Idee“.
Die potentiellen Standorte, die das Kabinett nun überprüfen will, sind der Finanzgarten, die Paketposthalle, das Olympia-Eissportstadion, das ehemalige Pfanni-Gelände am Ostbahnhof und der Apothekenhof in der Residenz. Alle Orte waren bereits wiederholt als mögliche Plätze für einen neuen Konzertsaal im Gespräch.
Kultusminister Ludwig Spaenle betonte, dass eine endgültige Entscheidung über die Standortfrage für den Münchner Konzertsaal im Herbst 2015 zu treffen sei. „Wir bleiben dabei: Unsere Landeshauptstadt als Musik- und Kulturmetropole mit ihren Orchestern von Weltrang braucht einen neuen Konzertsaal,“ sagte Spaenle. „Das wird noch in der laufenden Legislaturperiode irreversibel auf den Weg gebracht. Dazu werden nun die fünf Standorte, die vor allen Dingen auch von einer breiten Zustimmung in der Bevölkerung getragen werden, einer eingehenden externen Untersuchung unterzogen. Auf Basis dieser Entscheidungsgrundlage wird der Ministerrat noch im Herbst dieses Jahres eine verbindliche Standortentscheidung treffen.“
Fest steht, dass der Gasteig und die Philharmonie im Jahr 2020 saniert und geschlossen werden. Dementsprechend schnell muss der neue Konzertsaal fertiggestellt sein, da er auch als Übergangsspielstätte gebraucht wird.