
Münchner Flughafen: Verdi-Warnstreik hat begonnen
Der Warnstreik der Gewerkschaft verdi an den Flughäfen hat heute morgen begonnen. Bodenpersonal und Feuerwehren lassen die Arbeite größtenteils ruhen. Alleine am Münchner Flughafen fallen hunderte Flüge aus.
Mit dem Beginn der Frühschicht haben am Mittwoch an sechs deutschen Flughäfen die angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi begonnen. Zehntausende Fluggäste müssen sich auf Verzögerungen und Ausfälle einstellen. In Frankfurt am Main ruht beim Bodenpersonal seit dem frühen Morgen die Arbeit, wie ein Verdi-Sprecher sagte. Ab 8.00 Uhr werde auch die Flughafen-Feuerwehr streiken. Ohne Feuerwehr ist ein Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich.
Am Flughafen Köln/Bonn hat die Feuerwehr bereits die Arbeit niedergelegt, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft mitteilte. Dort sind keine Starts und Landungen mehr möglich. Auch das Bodenpersonal am Münchner Flughafen streikt. Am Morgen wurden dort nach Verdi-Angaben die Sicherheitskontrollen eingestellt. An den Flughäfen in Dortmund, Düsseldorf und Hannover wird ebenfalls gestreikt.
Auch in Berlin kam es zu Flugausfällen. Zwar wird in Tegel und Schönefeld nicht gestreikt, doch werden nach Angaben der Flughafeninformation etwa 100 Flüge vorsorglich gestrichen. An den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden fallen rund 40 Flüge aus. Insgesamt mussten die Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin wegen des Warnstreiks Hunderte Flüge streichen und die Passagiere auf andere Flüge oder die Bahn umbuchen.
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Verdi verteidigt Streik
Verdi hat im Rahmen der Tarifrunde Öffentlicher Dienst zu den Streiks an Flughäfen aufgerufen. Gewerkschaftschef Frank Bsirske verteidigte die Warnstreiks gegen Kritik. Sinn solcher Arbeitsniederlegungen sei es, Tarifverhandlungen zu beschleunigen, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch). „Ich hoffe, dass dieses Signal verstanden wird und wir bei der dritten Runde am Donnerstag und Freitag zu einer Einigung kommen.“
Mit dem Streik reagiere Verdi „auf ein Angebot, das den Beschäftigten einen Reallohn-Verlust zumuten will“, sagte Bsirske. Er bestritt die Darstellung der Arbeitgeber, dass dieses Angebot drei Prozent für zwei Jahre betrage. Da die drei Prozent in zwei Stufen angeboten würden und jede der beiden Erhöhungen erst jeweils im Juni wirksam werden solle, betrage es auf zwei Jahre gerechnet nur 1,8 Prozent. Die Inflation werde jedoch in diesem und im nächsten Jahr zusammengenommen zwei Prozent betragen.
Auch Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende des Lufthansa-Aufsichtsrats und Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Verdi, verteidigte den Aufruf zur Arbeitsniederlegung an den Flughäfen. Als Verdi-Bundesvorstandsmitglied dürfe sie zu Streiks aufrufen, bei welchen neben anderen Unternehmen auch die Lufthansa betroffen sei, sagte Behle der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). „Ich sehe keinen Konflikt zwischen der Aufsichtsratstätigkeit und den Streiks.“
dpa