Der Viktualienmarkt in München

München: Viktualienmarkt wird immaterielles Kulturerbe von Bayern

Der Münchner Viktualienmarkt, der oberpfälzische „Drachenstich“ und die Passauer Goldhaube gehören zu den 13 Bräuchen, Festen und Handwerkstechniken, die im neuen „Landesverzeichnis des immateriellen Kulturgutes“ aufgeführt sind.

 

Man wolle damit das Bewusstsein der Menschen für Traditionen schärfen, hieß es in einer Mitteilung des Wissenschaftsministeriums vom Donnerstag. „Diese tragen vor Ort in besonderer Weise dazu bei, Identität zu stiften“, betonte Minister Ludwig Spaenle (CSU) demnach bei der Feierstunde am Mittwochabend.

 

Die bayerischen Bräuche und Traditionen seien unverzichtbar, betonte Spaenle. „Sie prägen das Alltagsleben mit. Sie ermutigen Menschen, ihre Zukunft aus der Tradition heraus mitzugestalten. Und lebendige Traditionen fördern Gemeinschaft.“ Weitere „immaterielle Kulturgüter“ können noch bis Ende Oktober beim Kultusministerium für die Aufnahme in das Verzeichnis vorgeschlagen werden.

 

Viktualienmarkt verkörpert „urbane Markttradition“

 

In der ersten Runde schaffte es unter anderem der Münchner Viktualienmarkt auf die Liste. Die Lebensmittel-Stände in der Altstadt verkörpern nach Ansicht des Wissenschaftsministeriums „in besonderer Weise die urbane Markttradition.“

 

Auch das Festspiel „Der Drachenstich“ von Furth im Wald hat eine lange Tradition: Wohl schon seit mehr als 500 Jahren feiern die Oberpfälzer den Kampf eines mutigen Ritters gegen einen Drachen. Aus dem Passauer Land wurde die Goldhaube im Landesverzeichnis verewigt. Seit den Siebzigern knüpfen etwa 1000 Frauen in Niederbayern wieder an die Tradition aus dem 19. Jahrhundert an und tragen zu besonderen Anlässen Goldhauben.

 

rg / dpa

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