München - Moosach: Wer fand Daniela K.'s Schädel?
Der menschliche Schädel, den die Polizei München im Kapuzinerhölzel gefunden hatte, nachdem ein anonymer Hinweis eingegangen war, gehört zur Leiche der seit einem Jahr vermissten zweifachen Mutter Daniela Karaffa.
Das hat die Zahnschema-Analyse jetzt ergeben.
Am Samstag bestätigte eine Ärztin aus der Rechtsmedizin München, dass die 36 Jahre alte Frau, die aller Wahrscheinlichkeit nach Opfer eines Gewaltverbrechens ihres Lebensgefährten geworden ist, wohl seit nahezu einem Jahr im Unterholz nahe der Menzinger Straße gelegen hatte.
Mutmaßlicher Mörder ohne Worte
Der Tatverdächtige ist ihr ehemaliger Lebensgefährte, der 44 Jahre alte Bülent A. – er soll sie nach einem Streit erwürgt haben. Allem Anschein nach hätte die Trennung, die Daniela Karaffa vorgehabt hatte, gravierende finanzielle Folgen für den Mann gehabt, so dass er sich zunächst weigerte, die gemeinsame Wohnung in Pasing zu verlassen.
Auch emotional schien die bevorstehende Trennung Bülent A. schwer zu belasten und zu verwirren – er fing an, seine Lebensgefährtin zu stalken und sogar heimlich Filme von ihr zu drehen.
Daniela Karaffa hatte schon vor dem Auszug von Bülent A. einen neuen Freund. Bülent A. ist nach einem Unfall zu 50 Prozent schwerbehindert.
Ob es diese Tatsache war oder nur eine Überreaktion während eines lautstarken Streits mit Handgreiflichkeiten, den die beiden hatten, die ihn zur Tat veranlassten, dazu schweigt Bülent A. genau so wie zu allem anderen.
Dass der mutmaßliche Mörder schuldig ist, daran besteht für die Polizei wenig Zweifel. Seinen eigenen Angaben nach hatte Daniela Karaffa die Wohnung nach dem Streit mit einem gepackten Koffer verlassen.
In den darauf folgenden Tagen hob sie aber weder Geld ab, noch benutzte sie ihr Handy. Am 18. März erstattete eine Freundin dann Vermisstenanzeige.
Bülent A. hingegen hatte nichts unternommen – nach eigenen Aussagen hatte er angenommen, dass seine Ex-Freundin mit ihrem neuen Geliebten durchgebrannt sei.
Melder, bitte melde dich
Die Polizei rätstelt unterdessen, wer den anonymen Hinweis gegeben hat, der zum Leichenfund führte.
Am Freitag war ein Brief bei der Polizei eingegangen, in dem stand, dass im Kapuzinerhölzel eine Leiche liegt.
Die Polizei denkt:
Dass der Hinweisgeber unerkannt bleiben will, könnte daran liegen, dass in der Nähe des Kapuzinerhölzels ein beliebter Treff für Homosexuelle liegt, der Hinweisgeber also aus dieser Szene stammen könnte.
adc / PP