Polizei und Menschenmenge am HBF — © Ausnahmezustand am Münchner Hauptbahnhof
Ausnahmezustand am Münchner Hauptbahnhof

München: Hunderte Flüchtlinge erwartet

Während am Münchner Hauptbahnhof in der Nacht auf Donnerstag lediglich etwa 30 Flüchtlinge angekommen sind, haben vier Busse etwa 200 Migranten nach Nürnberg gebracht.

 

Kurz nach Mitternacht seien die Flüchtlinge, vor allem Familien mit Kindern, in Nürnberg angekommen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

 

Die Busse hätten die Menschen aus dem niederbayerischen Grenzort Simbach am Inn nach Franken gebracht. Sie würden in einer Turnhalle versorgt. Bis zum Mittag rechnet die Feuerwehr mit weiteren Flüchtlingen, eine zweite Turnhalle stehe bereit.

 

Die Nacht in München war ruhig

 

In München gab es eine Verschnaufpause: „Die Nacht war sehr ruhig“, sagte ein Sprecher der dortigen Bundespolizei. Jedoch würden im Laufe des Vormittags mehrere Hundert Flüchtlinge erwartet, die mit Regionalzügen aus dem Grenzort Freilassing kommen sollten. Am Mittwoch waren den Angaben nach etwa 1600 Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof angekommen.

 

Seit die Bundespolizei die Grenze zu Österreich kontrolliert, werden die Flüchtlinge in der Regel bereits beim Grenzübertritt gestoppt und in Sammelstellen in der Region gebracht. Am Mittwoch zählte die Bundespolizei rund 4600 Asylsuchende.

 

Seehofer fordert fairen Umgang mit Orban

 

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat einen fairen Umgang mit dem umstrittenen ungarischen Regierungschef Viktor Orban verlangt. Im Interview mit dem Ingolstädter „Donaukurier“ (Donnerstag) sagte der CSU-Chef: „Wir sollten ihn nicht verteufeln. Nicht alles, was er sagt, ist richtig. Aber es wäre falsch, mit pauschalen Vorurteilen über ihn herzufallen.“ Orban ist wegen seiner restriktiven Flüchtlingspolitik seit Wochen in der Kritik.

 

Gleichzeitig verteidigte Seehofer nochmals die Einladung Orbans zur Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in der kommenden Woche in Kloster Banz. Ihm gehe es darum, mit Orban zu sprechen. Schließlich habe dieser versichert, die Einhaltung des europäischen Rechts durchsetzen zu wollen. In diesem Zusammenhang forderte Seehofer ein Festhalten am Dublin-Abkommen, nach dem Asylverfahren dort durchgeführt werden, wo ein Flüchtling Europa betritt.

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