
München: Fast 30 000 Asylbewerber im ersten Quartal in Bayern angekommen
Die Zahl der Flüchtlinge in Bayern steigt weiter. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind 29 500 Asylbewerber in Bayern angekommen, wie Sozialministerin Emilia Müller (CSU) am Freitag in München mitteilte. Davon werden etwa 15 000 in Bayern bleiben, die übrigen werden in anderen Bundesländern untergebracht.
Müller kritisierte erneut das langsame Tempo des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge bei der Bearbeitung der Asylanträge. Der Antragstau wird nach Angaben der CSU-Politikerin größer und nicht kleiner: „Nicht hinnehmbar ist, dass jeden Monat noch rund 10 000 unerledigte Verfahren auf mittlerweile insgesamt 190 000 Altfälle dazu kommen“, sagte sie. Der Bund müsse endlich personell etwas ändern und sich an den Kosten der Unterbringung beteiligen.
Nachdem die Ausreisewelle aus dem Kosovo mittlerweile ihren Höhepunkt überschritten hat, kommen nun sehr viel mehr Asylbewerber aus dem Nachbarland Albanien. „Insgesamt haben die Westbalkanstaaten 50 Prozent der Asylbewerber in Deutschland ausgemacht“, sagte Müller. Sie forderte „weitere Bemühungen“, um Menschen aus Südosteuropa von Asylanträgen in Deutschland abzuhalten.
Flüchtlings-Bundesamt will Altverfahren zügig abarbeiten
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge will die Zahl der alten Asylverfahren in diesem Jahr deutlich reduzieren. „Wir wollen bis zum Jahresende so viele Altverfahren wie möglich abbauen“, sagte der Chef der Nürnberger Behörde, Manfred Schmidt, der Deutschen Presse-Agentur. „Bei unserer Priorisierung steht nicht nur die Bearbeitung von Anträgen aus Syrien, dem Irak, vom Westbalkan und aus dem Kosovo im Fokus, sondern auch die Altverfahren.“ Beim Bundesamt liegen derzeit rund 190 000 noch nicht entschiedene Asylanträge.
„Das hört sich gewaltig an, ist aber nur halb gewaltig“, sagte Schmidt. Etwa 35 000 dieser Verfahren stammten noch aus dem Jahr 2013. Bis Mitte März seien davon etwa 5000 entschieden worden. Der Rest der noch unerledigten Anträge wurde erst im vergangenen oder diesem Jahr eingereicht. „53 Prozent der im Moment anhängigen Verfahren sind jünger als sechs Monate“, sagte Schmidt.
rg / dpa