
München: Arbeitslosenzahl in Bayern sinkt
Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im März kräftig auf 281 100 gesunken. Das sind fast sechs Prozent weniger als im Februar, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte.
Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 4,0 Prozent zurück. „Die Senkung der Arbeitslosigkeit ist um diese Jahreszeit insbesondere auf die Frühjahrsbelebung zurückzuführen. Zudem lässt die ebenso gute konjunkturelle Lage im Freistaat die Arbeitslosigkeit weiter sinken“, erläuterte Behörden-Chef Markus Schmitz. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Entwicklung ebenfalls positiv: Im März 2014 waren in Bayern knapp 6500 Menschen mehr auf Jobsuche.
Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk München für Arbeit München ist im März saisonal bedingt gesunken. 45.964 Personen waren arbeitslos, rund 1.200 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote (alle Erwerbspersonen) sank auf 4,7 Prozent (Februar 4,9 Prozent).
Kleiner Arbeitsmarktfrühling im März
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist erfreut über den deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit in Bayern im März. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sieht die Gründe dafür nicht allein im schwachen Euro und niedrigen Ölpreis: „Die Frühjahrsbelebung, die in der Regel erst im April einsetzt, scheint dieses Jahr schon früher zu beginnen. Ohne Zweifel wirken Eurokurs und Ölpreis besonders belebend auf die exportorientierte bayerische Wirtschaft. Grund ist aber auch die exzellente Performance unserer Unternehmen, die sich auf die volatile konjunkturelle Lage und die Krisen in mehreren Weltregionen so gut wie möglich eingestellt haben“, erklärte Brossardt anlässlich der heute von der Bundesagentur für Arbeit vorgestellten Arbeitslosenzahlen für März.
Die niedrige Arbeitslosigkeit von Jugendlichen und Älteren in Bayern nennt Brossardt weiter vorbildlich: „Der bayerische Arbeitsmarkt eröffnet allen Beschäftigungsgruppen sehr gute Chancen. Wir hoffen, dass die positive Unternehmensstimmung, die sich in einer unvermindert hohen Arbeitskräftenachfrage widerspiegelt, in einen anhaltenden Arbeitsmarktfrühling mündet. Allerdings kommt es jetzt auf die weitere Entwicklung der Weltkonjunktur an.“ Hier sieht die vbw uneinheitliche Signale. „So hat beispielsweise in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie die Produktion zuletzt zugelegt, die Aufträge gingen aber deutlich zurück. Auf das konjunkturelle Umfeld in Europa ist kein Verlass, die weltweiten Konfliktherde bringen zusätzliche Unsicherheit. Vor allem bereitet die Krise mit Russland Sorge“, sagte Brossardt.
Die vbw fordert die Bundesregierung auf, umzusteuern und im Inland für bessere Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu sorgen und Bürokratie abzubauen: „Die letzten Gesetze wie Mindestlohn, Rentenpaket und Frauenquote waren kontraproduktiv. Sie haben Kosten und Bürokratie erhöht und damit der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen geschadet. Statt Umverteilung und Sozialpolitik brauchen wir eine wachstums- und investitionsfreundliche Politik, die die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wieder stärkt“, sagte Brossardt.
rg / dpa / vbw