
Mit 820 Millionen Dollar abgehauen - nach zwölf Jahren gefasst
München – 820 Millionen US-Dollar hatte ein Brasilianer vor seinem Untertauchen außer Landes geschafft – nach mehr als zwölf Jahren ist er nun in Deutschland gefasst worden.
Der 60-Jährige – inzwischen italienischer Staatsbürger – hatte in die USA reisen wollen, war von den Einwanderungsbehörden wegen Passproblemen jedoch nach Italien zurückgeschickt worden. Als er in München in den Flieger nach Venedig umsteigen wollte, klickten die Handschellen: Brasilien sucht seit 2004 per internationalem Haftbefehl nach dem Mann, wie die Bundespolizei am Freitag mitteilte.
Der 60-Jährige war wegen Steuerhinterziehung und Bildung einer kriminellen Vereinigung zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden, tauchte aber unter. Er hatte unter Verwendung falscher Personalien mehrere Bankkonten eröffnet und darüber 820 Millionen US-Dollar illegal außer Landes geschafft. Nach seiner Verhaftung am Donnerstag versuchte er die Beamten noch davon zu überzeugen, dass ihm von Brasilien Strafverschonung zugesagt worden sei. «Allerdings konnten die deutschen Bundespolizisten nirgendwo eine Bestätigung für die vermeintliche Amnestie einholen.» Er wird daher ausgeliefert.
dpa