Millimeterarbeit: Jubiläumsglocke aus Altem Peter abtransportiert
München – Die prestigeträchtige sieben Tonnen schwere Jubiläumsglocke des Alten Peter in München ist am Mittwochabend aus dem Turm gehoben und abtransportiert worden. Sie hat nach Angaben des Erzbistums München und Freising einen Riss und soll in einem Glockenschweißwerk repariert werden.
Sie wurde im Turminneren abgelassen, horizontal in den nördlichen Turmschaft verschoben und über eine geöffnete Dachfläche herausgehievt. Die Glocke in Münchens ältester katholischer Pfarrkirche St. Peter ist mit rund 2,20 Meter Durchmesser und etwa zwei Metern Höhe eine der größten und tontiefsten in Bayern. Die Prinzregent-Luitpoldstiftung hatte sie der Kirchengemeinde zur 800-Jahr-Feier Münchens 1958 geschenkt.
Die Jubiläumsglocke wurde unter anderem zum Gedenken an die Verstorbenen der Stadt geläutet. Seit Mai 2014 war sie verstummt: Vermutlich durch Materialermüdung war ein Riss im Bereich der Anschlagstelle entstanden. Um weitere Schäden zu vermeiden, wurde sie bis heute nicht mehr geläutet.
Das Geläut von St. Peter besteht aus acht Glocken, darunter vier historische. Auch eine von diesen, die «Zwölferin» von 1382 mit einem Gewicht von etwa 650 Kilo, wurde zur Instandsetzung aus dem Turm genommen. Nach der Reparatur sollen die Glocken zwischen Ende Mai und Anfang Juni wieder in den Turm zurückgebracht werden. Die Sanierung kostet laut Erzbistum rund 455 400 Euro; davon trägt die Pfarrei 90 Prozent, das Erzbischöfliche Ordinariat die restlichen zehn Prozent.
Der Petersturm zählt zu den beliebtesten Aussichtspunkten der Stadt. Bei schönem Wetter haben Besucher nicht nur einen Blick über München, sondern auch auf die Alpenkette.
dpa