Leiche nach 21 Jahren identifiziert

1991 wurde aus dem Isarkanal eine unbekannte männliche Leiche geborgen. Der Mann trug nur Schuhe. Die Ermittlungen ergaben als Todesursache einen Badeunfall im Bereich der Nacktbader an der Isar. Eine Identifizierung gelang nicht.

 

 

Jetzt ist das Geheimnis um die Männerleiche gelüftet; im Rahmen der Überprüfung von Altfällen wurden 2013 erneut die bereits vor mehr als 20 Jahren gesicherten Fingerabdrücke des Unbekannten international verglichen. Am 26.08.2013 teilte Interpol Prag daraufhin mit, dass die Fingerabdrücke mit einem am 28.08.1973 im Gefängnis in Pilsen einsitzenden 1956 geborenen Mann identisch sind. Es konnte festgestellt werden, dass dieser Mann zum Zeitpunkt der Todauffindung zusammen mit seiner Ehefrau in München einen Wohnsitz angemeldet hatte.

 

 

Dieser Wohnsitz wurde am 24.06.1996 von Amts wegen abgemeldet. Der damalige Grund konnte nicht mehr nachvollzogen werden. Der damalige Wohnungsgeber gab an, keinem Ehepaar die Wohnung vermietet zu haben. Die Adresse wurde damals jedoch von Bauarbeitern vorrübergehend als Unterschlupf genützt. Eine Vermisstenanzeige wurde hier nie aufgegeben.

 

 

Als Familienangehörige des Toten konnten ein Bruder in Chemnitz und eine Cousine ermittelt werden. Beide gaben an,
schon vor der Todauffindung keinen Kontakt mehr mit dem Verstorbenen gepflegt zu haben. Auch über den Aufenthalt der Ehefrau konnten sie keine Angaben machen. Vermutlich lebt oder lebte die Ehefrau in England.
Von den dortigen Behörden konnte ihr Aufenthalt allerdings nicht ermittelt werden.

 

 

 

jn / Pressestelle Polizeipräsidium München

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