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Philipp Hartmann

Kein Schlussstrich: Kundgebung verläuft friedlich

Das Urteil des NSU-Prozesses ist gefallen. Doch viele Menschen wünschen sich eine lückenlose Aufklärung der Rolle des Verfassungsschutzes. Für sie ist das Thema noch nicht beendet.

 

Bereits um 8 Uhr morgens herrscht vor dem Amtsgericht München am Stiglmaierplatz reges Treiben. Journalisten und TV-Teams suchen nach geeigneten Positionen, um die besten Bilder und Stimmen einfangen zu können. Doch auch die ersten Demonstranten sind schon vor Ort und entrollen unter den wachsamen Augen der Polizei ihre Transparente.

 

Die gemalten, gesprayten oder gedruckten Spruchbänder enthalten meist eine ähnliche Botschaft. Auch wenn am heutigen Tage Münchner Justizgeschichte geschrieben und Beate Zschäpe zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, ist für die Demonstrationsteilnehmer das Thema NSU-Terror noch lange nicht vom Tisch. Sie fordern eine lückenlose Aufklärung der Rolle der Hintermänner und des Verfassungsschutzes.

 

Die Kundgebung beginnt mit der Verlesung der Namen der zehn Opfer, die allesamt ermordet wurden. Dazu werden Schilder mit den Gesichtern der Toten präsentiert. Trotz des Lärms des Münchner Berufsverkehrs scheint es in diesem Moment ganz still zu werden.

 

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Gegen 10 Uhr erreichen erste Informationen über die Urteile die Menschen vor dem Gerichtsgebäude. Diese werden umgehend vom Lautsprecherwagen, der als mobile Bühne fungiert, verkündet. Die lebenslange Haft für Beate Zschäpe nehmen die Anwesenden sehr gefasst auf. Kein Jubel, keine Kommentare, einige Personen nicken zustimmend. Bei den Urteilen gegen die Mitangeklagten macht sich allerdings Unmut unter den Demonstranten breit. Viele hätten sich ein höheres Strafmaß gewünscht.

 

Die Kundgebung verlief komplett friedlich, es kam zu keinen Zwischenfällen. Bilder von der Demonstration findet ihr in unserer Fotostrecke.

 

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Die Kundgebung und das Gerichtsgebäude wurden von den Einsatzkräften abgesichert.

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Die Opfer der Mordserie des NSU.

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Ab 8 Uhr versammelten sich die Demonstranten mit ihren teils selbstgebastelten Schildern.

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Die Demonstranten fordern eine komplette Aufarbeitung des NSU-Terrors.

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Die Kundgebung positionierte sich klar gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

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Es wurde den Opfern gedacht.

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«Kein Vergessen» lautete eine weitere Forderung der Demonstrationsteilnehmer.

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