
Jetzt schon so viele unerlaubt Eingereiste wie 2013
Die Bundespolizei hat am heutigen Freitag auf der A 93 einen Türken festgenommen, der im Verdacht steht, vier Syrer und fünf Palästinenser eingeschleust zu haben. Die Rosenheimer Bundespolizei: Jetzt schon so viele unerlaubt Eingereiste wie 2013.
Tags zuvor verhafteten Rosenheimer Bundespolizisten auf der A 8 einen Rumänen. Er wird beschuldigt, fünf syrische Staatsangehörige gegen Bezahlung illegal ins Land gebracht zu haben. Beide Fälle stehen beispielhaft für die aktuelle Entwicklung: Das deutsch-österreichische Grenzgebiet ist der Brennpunkt der Schleusungskriminalität und der unerlaubten Einreisen in die Bundesrepublik. Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim hat mit Ablauf des Monats Juli bereits so viele illegal eingereiste Personen verzeichnet wie im gesamten letzten Jahr.
Am frühen Freitagmorgen stoppten Zivilfahnder einen Kleinbus auf der Inntalautobahn bei Oberaudorf. Der Wagen wurde von einem 34-jährigen Türken gesteuert. Seine Mitfahrer, sieben Erwachsene und zwei Minderjährige, gaben an, aus Syrien beziehungsweise Palästina zu stammen. Sie konnten sich allerdings nicht ausweisen. Nicht viel anders stellte sich den Beamten eine Situation am Donnerstag auf der A8 nahe Bad Aibling dar: Ein 42-jähriger Rumäne beförderte mit einem Pkw fünf Syrer im Alter von 20 bis 25 Jahren. Auch sie führten keine Papiere mit.
Hauptherkunft der Einreiser: Afrika
In beiden Fällen berichteten die unerlaubt Eingereisten, dass sie vor einigen Wochen mit einem Boot über das Mittelmeer nach Italien gekommen wären. Für die letzte Schleusungsetappe, die in Mailand ihren Anfang nahm, hätten sie pro Person 700 Euro zahlen müssen. Die Syrer und Palästinenser konnten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen einer Anlaufstelle für Flüchtlinge in München zugeleitet werden. Ihre Fahrer werden sich voraussichtlich wegen Einschleusens von Ausländern vor Gericht verantworten müssen. Der Rumäne wurde bereits am Donnerstag auf richterliche Anordnung hin in Untersuchungshaft genommen.
Derzeit wird im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Rosenheim im Durchschnitt mindestens ein Schleuser täglich verhaftet. Am Ende des Monats Juli hat die Bundespolizei im südlichen Abschnitt des deutsch-österreichischen Grenzgebiets rund 4.000 illegale Einreisen registriert. Damit ist der Jahreswert von 2013, der übrigens bereits zu 2012 eine knapp 90 prozentige Steigerung darstellte, jetzt schon überschritten. Zu den Hauptherkunftsländern der unerlaubt eingereisten Personen zählen gegenwärtig Syrien, Eritrea, Somalia, Afghanistan und Nigeria.
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