Am Wochenende gelangen dem Bayerischen Landeskriminalamt fünf Festnahmen durch Kunstfahnder. — © Foto: Bayerisches Landeskriminalamt
Foto: Bayerisches Landeskriminalamt

Illegaler Handel: Fünf Festnahmen auf Münzen-Messe

Im Rahmen der Numismata Münzen-Messe gelangen Kunstfahndern am Wochenende fünf Festnahmen. Der Wert der sichergestellten Waren liegt laut Angaben über 50.000 Euro. 
Einen wichtigen Erfolg im Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern verbuchte am Wochenende das Bayerische Landeskriminalamt. Hintergrund war eine Schwerpunktaktion im Rahmen der Numismata, die zu den bedeutendsten Messen für den Verkauf historischer Münzen in Europa zählt. Der Verdacht, illegal erworbene Kulturgüter könnten veräußert und somit Verstöße nach dem Kulturgutschutzgesetz und aus dem Deliktsbereich der Hehlerei begangen werden, bewahrheitete sich.

 

Der bedeutendste Aufgriff gelang den Fahndern an einem Stand auf der Messe. Ein Händler aus Dänemark bot eine Vielzahl von Münzen und auch Antiquitäten, wie zum Beispiel Speerspitzen und Schmuckgegenstände zum Verkauf an. Nach einer ersten Einschätzung der Objekte am Messestand durch zugezogene Experten stammt der Großteil der Münzen aus dem Iran, Indien und Afghanistan. Vor allem letzteres ist eines der Länder, das seit Jahrzehnten in den Kriegswirren massiv geplündert wird.

 

Für die rund 6000 Münzen und über 1000 anderen Objekte konnte der 54-Jährige, in Afghanistan geborene und aus Dänemark kommende Händler keinerlei Dokumente vorweisen, die einen legalen Besitz oder die legale Einfuhr nach Deutschland belegen. Daher besteht für die Fahnder der dringende Verdacht, dass es sich dabei um Plünderung-Objekte handelt, die bei illegalen Schatzsuchen geborgen und zum Nachteil der Herkunftsstaaten unterschlagen worden sind. Der Wert der angebotenen Ware liegt einer ersten Schätzung nach nicht unter 50.000 Euro. Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts der Hehlerei und des Verdachts eines Verbrechens nach dem Kulturgutschutzgesetz ermittelt.

 

Insgesamt waren im Rahmen der Schwerpunktaktion 30 Kriminal- und Polizeibeamte im Einsatz. Neben Kunstfahndern und Einsatzkräften des Polizeipräsidiums München zählte auch ein Kulturgutexperte des Hessischen Landeskriminalamtes zum Einsatzteam.

 

 

expand_less