
IG Metall startet Kampagne gegen unbezahlte Überstunden
Die IG Metall hat am Freitag in Unterschleißheim eine Kampagne gegen unbezahlte Überstunden nach Feierabend und unbezahltes mobiles Arbeiten gestartet. Im kommenden Bundestagswahlkampf will die Gewerkschaft gesetzliche Rahmenbedingungen für Teilzeit, Weiterbildung, Kindererziehungs- und Pflegezeiten fordern.
Flexibilität bei der Arbeit soll keine Einbahnstraße für Arbeitgeber bleiben
Mit Blick auf „die zunehmende Entgrenzung der Arbeitszeiten“ sagte der bayerische Bezirkschef der IG Metall Jürgen Wechsler am Freitag in Unterschleißheim bei München: „Angesichts jährlich über einer Milliarde nicht erfasster Arbeitsstunden in Deutschland muss jede geleistete Arbeitsstunde erfasst und vergütetet werden, insbesondere auch bei mobiler Arbeit.“ Flexibilität dürfe keine Einbahnstraße für Arbeitgeber bleiben, forderte Jürgen Wechsler auf der Veranstaltung.
Die Zweite Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, sagte auf der Konferenz des Landesbezirks, Digitalisierung dürfe nicht zum Abbau von Schutzrechten führen: „Wir wollen keine Flatrate auf die Arbeitszeit. Jede geleistete Arbeitszeit muss erfasst und vergütet werden.“ Sie lobte zugleich Betriebsvereinbarungen bei BMW, VW und Bosch, „die der Entgrenzung Einhalt gebieten und ein Recht auf Abschalten verankern“. Im nächsten Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr will die Gewerkschaft gesetzliche Rahmenbedingungen für Teilzeit, Weiterbildung, Kindererziehungs- und Pflegezeiten fordern.
dpa