1860-Trainer Benno Möhlmann spricht

"Ich weiß nicht, ob es noch Sinn macht" - 1860-Trainer Möhlmann vor Abschied

Nach der Niederlage in Duisburg ist 1860 in höchster Not. Fünf Spiele ohne Sieg haben die Möhlmann-Elf Richtung 3. Liga geführt. Coach Möhlmann kündigt den eigenen Abschied an.

 Nach dem fünften Spiel ohne Sieg in Serie herrscht beim TSV 1860 München maßlose Enttäuschung, diesmal aber vor allem über die Leistung des Schiedsrichtergespanns. «Es sind jedes Mal Fehler und diesmal auch Fehlentscheidungen, die uns das Genick brechen», schimpfte Trainer Benno Möhlmann nach dem 1:2 (0:0) der «Löwen» in der 2. Fußball-Bundesliga bei Tabellenschlusslicht MSV Duisburg am Freitagabend.

 

Und nun tut sich eine weitere Baustelle auf. Möhlmann kündigte am Samstag auf Bayern 1 an die Löwen im Abstiegsfall verlassen zu wollen. „Ich bin dann mit abgestiegen“, sagte er. „Ich weiß nicht, ob es noch Sinn macht, dass ich dann weiter hier arbeite. Dann sollte man andere Wege finden.“

Nach Informationen der Bild-Zeitung soll der Möhlmann-Abschied sogar bei einem Klassenerhalt feststehen. Zudem berichtet das Blatt von einem nicht mehr intakten Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft. Der Vertrag von Benno Möhlmann beim TSV 1860 läuft am Saisonende aus. Der 61-Jährige hatte das Traineramt erst im Oktober 2015 von Torsten Fröhling übernommen.

Löwen protestieren wohl

 

Am Samstagnachmittag kündigte der Münchner Verein an, Protest gegen die Wertung des Spiels einzulegen. Wie Sportdirektor Oliver Kreuzer am Samstag in einer vom Verein veröffentlichten Mitteilung äußerte, werde man «auf jeden Fall einen Schriftsatz an den DFB schicken».  Zugleich wisse man natürlich, «dass es sich um eine Tatsachenentscheidung handelt».

 

 

Der Verein bezieht sich auf das 1:1 der Duisburger durch Thomas Bröker (73. Minute), als kaum zu erkennen war, ob der Ball tatsächlich die Linie überquert hatte. «Es gibt in der 2. Bundesliga ja keine Torlinientechnologie, aber die Fernsehbilder zeigen zu 99,9 Prozent, dass der Ball nicht hinter der Linie war», behauptet Kreuzer.

 

 

Torwart Stefan Ortega, der den Ball selbst von der Linie gekratzt hatte, tobte: «Bei aller Liebe: Wie will er das gesehen haben? Von uns wird professionelles Verhalten verlangt, also sollte man es auch von den Schiedsrichtern erwarten können.» Zuvor hatte Michael Liendl (64.) die Sechziger in Führung gebracht. Das Siegtor für die Gastgeber schoss Victor Obinna (85.) in der Schlussphase.

 

 

Für die «Löwen» wird es immer enger. Nach dem Sieg des SC Paderborn stehen sie nur noch auf dem direkten Abstiegsplatz 17, punktgleich mit Schlusslicht Duisburg. «Wir sind in einer Situation, die sehr, sehr eng ist», betonte auch Möhlmann. Er machte seinem Team jedoch auch nach der 15. Saisonniederlage Mut: «Wir sind noch nicht raus.»

 

 

dpa

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